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06.10. 2023

Wie Dungkäfer haufenweise die Artenvielfalt fördern

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Im September waren Elisabeth Glatzhofer und Tobias Schernhammer von VINCA (Institut für Naturschutzforschung und Ökologie) im Rahmen ihres Projektes „Ausgerollt“ im Nationalpark Donau-Auen zu Besuch. Das Projektziel lautet, artenreiche Weideflächen zu fördern. Eine wichtige Rolle dabei übernehmen die Dungkäfer.

Diese ernähren sich vom Kot der Weidetiere und legen ihre Larven darin ab, welche sich dann wiederum im Dunghaufen entwickeln. Dazu graben sich die Käfer quer durch den Dung und die darunter liegende Erde. Somit setzen die Käfer das Substrat um und sorgen für die Rückführung wertvoller Nährstoffe in den Boden. Gleichzeitig dienen sie als Verbreiter für Pflanzensamen, sorgen für Bodendurchlüftung und verdrängen Parasiten. Damit steigt auch die Biodiversität. Allerdings sind viele Dungkäferarten mittlerweile vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist die Abnahme extensiv bewirtschafteter Weideflächen. Vermehrte Stallhaltung und der zunehmende Einsatz von Entwurmungsmitteln gefährden die Käferbestände.

Mit dem Projekt „Ausgerollt“ möchte VINCA daher auf den Wert naturnaher Weiden und die Rolle der Dungkäfer hinweisen. Dafür beproben sie Dunghaufen auf Weiden in ganz Österreich, unter anderem auch hier im Nationalpark Donau-Auen. Denn im Randbereich des Schutzgebietes gibt es eine Beweidungsfläche.

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Pro Weide werden von den Biologinnen und Biologen fünf Dunghaufen beprobt. Dafür werden zwei bis drei Tage alte Haufen auf der Weidefläche gesucht und ausgestochen. In einer Box wird dem besammelten Dunghaufen Wasser zugegeben. Dadurch werden alle Käfer, die sich zuvor darin befanden, aufgeschwemmt und sind somit leichter zu entdecken. Alle Dungkäfer werden gesammelt und später auf die genaue Art bestimmt.

Stammt der Dunghaufen von einer naturnahen Weide, können sich darin bis zu 25 verschiedene Käferarten befinden! Die Anzahl wird jedoch durch mehrere Faktoren beeinflusst. Je älter und kontinuierlicher die Beweidung auf einer Fläche stattfindet, umso mehr Dungkäferarten kann man finden. Auch größere Weideflächen, eine Verlängerung des Beweidungszeitraums und der Einsatz verschiedener Weidetiere wirken sich positiv auf die Anzahl der Käferarten aus.

Haben Sie Interesse am Projekt bekommen und möchten die Vielfalt auf Ihrer Weide bewahren? Dann melden Sie sich gerne beim Team von VINCA und werden zu einem ihrer Partnerbetriebe. Kontakt: elisabeth.glatzhofer@vinca.at

Hannah Schmitt
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen

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