Frühere Flussbauprojekte im Nationalpark Donau-Auen
Gewässervernetzung
Die Wiederanbindung der Seitenarme an die Donau fördert die Ausbildung eines dynamischen Gewässersystems. Die an solche Verhältnisse gebundenen Lebensräume (Steilufer, Pionierflächen, Sedimentbänke...) und spezialisierte Arten (Eisvogel, Kiesbrüter, Flussfische, Pionierpflanzen, strömungsliebende Gewässerbewohner...) werden dadurch gefördert. An mehreren Standorten im Nationalparkgebiet wurden bereits erfolgreich Gewässervernetzungen realisiert.
Gewässervernetzung Regelsbrunn - Maria Ellend
An diesem Standort wurden als Pilotprojekt die ersten Maßnahmen gesetzt. Durch die Absenkung des Ufers um 1,5 m auf 32 m Länge, den Bau eines Durchlasses sowie die Öffnung von Traversen konnte wieder Wasser in die Regelsbrunner Au gelangen. Die Erfahrungen führten zu weiter reichenden Maßnahmen bei den Folgeprojekten.
Gewässervernetzung Orth
Stromauf von Orth/Donau wurden drei Einströmbereiche ins Gewässernetz der Großen und der Kleinen Binn durch Entfernen des flussbegleitenden harten Uferverbaus wiederhergestellt. In den Seitengewässern wurde ein Querbauwerk vollständig entfernt und ein anderes mit einem Brückendurchlass ausgestattet. Weiters wurden alte Steinsicherungen aus dem Gewässerzug entfernt.
Seither sind deutliche Veränderungen im Verlauf beider Gewässerzüge zu beobachten. Ablagerungen, die über Jahrzehnte entstanden waren, wurden teilweise wieder ausgespült. Kleinräumig zeigen sich Fortschritte auch in der Zusammensetzung der Artengemeinschaften.
Gewässervernetzung Schönau
Hier wurden zwei Absenkungen der flussbegleitenden Ufersicherung ermöglicht sowie die den Gewässerzug zerteilenden Traversen teilweise geöffnet und mit neuartigen Brückendurchlässen ausgestattet. Im obersten Abschnitt des Projektgebiets wird durch die Maßnahmen das langfristige Voranschreiten der Verlandung verhindert bzw. stark gebremst. Für den mittleren Abschnitt kann nun der Erhalt einer dynamischen Umlagerungslandschaft gewährleistet werden. Im untersten Abschnitt verbessert die häufigere Durchströmung die Wasserqualität und den Eintrag von Verschmutzungen über die Kehrströmung.