Fischa
Die Fischa entspringt im Steinfeld bei Haschendorf in der Gemeinde Ebenfurth, durchfließt elf Gemeinden im südlichen Wiener Becken und mündet bei Maria Ellend in die Donau. Sie ist 35 km lang, der Höhenunterschied ist mit 86 m sehr gering. Ihr Einzugsgebiet ist 563,1 km² groß. Die Quelle liegt am Ostrand des Piestinger Schotterfächers (auch Wöllersdorfer Schuttkegel genannt) und die Fischa entwässert diesen. Sie ist ein fast ausschließlich von Grundwasserzufuhr geprägtes Fließgewässer, hat daher einen sehr stabilen Wasserstand und recht konstante Wassertemperatur. Bei Gramatneusiedl mündet die Piesting in die Fischa ein.
Fischa Kleine Au
Im Ortsgebiet von Fischamend teilt sich die Fischa in drei Arme auf. Die Fischpassierbarkeit in diesem Abschnitt wurde im Bereich des rechten Armes beim Teilungssporn durch die Errichtung einer asymmetrischen Rampe wiederhergestellt.
Im Frühjahr 2021 wurde der Fischaufstieg an der Fischa in der Kleinen Au der Stadtgemeinde Fischamend fertiggestellt. In Kombination mit der Revitalisierung der Fischamündung dient diese Maßnahme der Durchgängigkeit der Fischa und soll vor allem die Laichsituation für aufsteigende Fische aus der Donau verbessern.
Um das Aufstiegspotential dieser Arten und somit auch die Funktionsfähigkeit des Fischaufstieges messen zu können, wurde zu Beginn des Frühjahrs ein Monitoring etabliert und dazu eine Kontrollfangreuse am oberen Ende des Fischaufstieges gesetzt. Mittels dieser werden die über den Fischaufstieg aufsteigenden Exemplare gefangen. Die Reuse wird täglich entleert, um die Fische auszuzählen und zu vermessen. Anschließend werden sie wieder schonend ins Wasser zurückgesetzt.
Bald fanden 21 Fischarten den Weg über den Aufstieg - darunter auch alle für das Gewässer typischen Leitarten. Weiters konnten zur Laichzeit im Frühjahr laichreife Fische mittels Reuse erfasst werden, d. h. die Situation für die Laichwanderungen von Donaufischen hat sich durch die Errichtung bereits gebessert. Um die langfristige Wirkung der Maßnahme beurteilen zu können ist es wichtig, das Monitoringprogramm über die nächsten Jahre fortzugesetzen.
Fischa Mündungsbereich
Ziele dieser Revitalisierung waren die Wiederherstellung der standorttypischen Fluss‐, Au‐ und Uferstrukturen sowie fischökologische Verbesserungen im Mündungsbereich der Fischa in die Donau. Die dortige harte Uferverbauung wurde Ende 2019 gemildert. Stromauf der Mündung wurde die Verbauung auf einer Länge von 125 m abgesenkt, stromab wurden etwa 130 m Blockwurf vollständig entfernt.
In einem weiteren Revitalisierungsschritt im Herbst 2020 wurde das Niveau des Hinterlands oberhalb der Mündung so abgesenkt, dass ein flacher Seitenarm mit zeitweise unterstromiger Anbindung an den Fluss Fischa entstand. Der betroffene Bereich war früher Wasserfläche und im Zuge der damals üblichen Erhaltungstätigkeiten der Wasserstraße verfüllt worden. Der dort nun vorhandene Donaukies wurde abgetragen und das Material wieder in den Geschiebekreislauf der Donau zurückgeführt. Es entstand ein Habitat, welches die Wasseranbindung deutlich verbessert sowie aquatische und semi‐aquatische Lebensräume insbesondere für Jungfische und Amphibien, Makrozoobenthos und Wasservögel bietet. Zudem wird durch eine geringere Kiesmächtigkeit das Aufkommen eines standorttypischen Bewuchses gefördert.
Gemeinsam mit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit in der Kleinen Au bei Fischamend hat sich die Lebensraumsituation für viele aquatische Arten in der Fischa bereits kurz nach Fertigstellung erheblich verbessert.
Wie erfolgreich die umgesetzten Maßnahmen für die Nase bereits in kurzer Zeit sichtbar werden, zeigt dieses Dokumentationsvideo der örtlichen Projektbeteiligten: