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03.07. 2023

Reiher im Nationalpark Donau-Auen

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Zweifellos zählen die Reiher zu den imposantesten Vögeln der Flusslandschaft. Am bekanntesten und häufigsten ist der Graureiher, der ganzjährig bleibt. Doch es gibt weitere Vertreter, manche davon nur als Sommergäste: Insgesamt sieben Reiherarten können zumindest in den warmen Monaten beobachtet werden.

Groß, lange Beine, langer Hals, spitzer und dolchartiger Schnabel, prächtiges Gefieder: So sieht der „klassische“ Reiher aus. Diese Vögel sind an Gewässer gebunden, in den ufernahen Zonen wird nach Fischen und anderen wasserbewohnenden Tieren Ausschau gehalten. Bei Störung fliegen Reiher zumeist auf, um zu flüchten – doch es gibt auch Meister der Tarnung.

Der Graureiher Ardea cinerea ist im Nationalpark Donau-Auen ganzjährig zu beobachten. Er erreicht 170 cm Flügelspannweite, typisch ist das blaugraue Federkleid. In ruhigen Waldstücken brütet er auf mächtigen Bäumen in Kolonien. Im Umland kann er oft auch auf Äckern angetroffen werden, wo er Jagd auf Mäuse macht.

Der mit Graureihern nahverwandte Purpurreiher Ardea purpurea ist ein Einzelgänger, der nur in der warmen Zeit bei uns vorkommt. Er ist deutlich kleiner und rötlichbraun gefärbt. Hauptsächlich morgens und abends ist dieser Reiher aktiv und bevorzugt schilfreiche Gewässer, wo er nach Nahrung sucht.

Bekannt ist auch der Silberreiher Egretta alba, der vor allem in den Wintermonaten oft Trupps bildet, die durchs Wasser waten. Seine elegante, schlanke Statur und das strahlend weiße Gefieder sind charakteristisch, weshalb er zu den begehrten Motiven von Naturfotografen zählt. Die Art ist jedoch sehr scheu und flieht bei Störung sofort.

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Graureiher

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Purpurreiher

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Silberreiher

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Seidenreiher

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Nachtreiher

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Rohrdommel

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Zwergdommel

Sehr ähnlich sieht der Seidenreiher Egretta garzetta aus, er ist jedoch kleiner als der Silberreiher. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal sind die Füße, diese sind beim Seidenreiher gelb anstatt dunkel. Er ist tagaktiv und gesellig. Vorwiegend lebt die Art in Südeuropa, kann jedoch bei uns als Gast gesichtet werden.

Der Nachtreiher Nycticorax nycticorax ist, seinem Namen gerecht, in den Nachtstunden auf Jagd. Er ist sehr kompakt gebaut, der Hals ist recht kurz und das Federkleid grau mit schwarzem Rücken. Die Augen leuchten rötlich hervor. Im Röhricht oder auf Bäumen in der Nähe von Gewässern ist er von März bis Oktober anzutreffen.

Von großer Statur ist die Rohrdommel Botaurus stellaris, sie erreicht bis zu 135 cm Spannweite. Die fleckige, braunschwarze Färbung verschafft ihr sehr gute Anpassung im Röhricht. Zusätzlich nimmt sie eine Tarnhaltung ein, bei welcher der Hals und Schnabel nach oben gestreckt wird. Die Rohrdommel überwintert großteils im Mittelmeerraum.

Die seltene Zwergdommel Ixobrychus minutus ist nur etwa taubengroß und der kleinste Reiher Europas. Das Gefieder ist überwiegend beigebraun gefärbt, Männchen und Weibchen zeigen unterschiedliche Musterung. Als Sommergast klettert sie behände durchs Schilf und zeigt ebenfalls eine tarnende Pfahlstellung bei Gefahr.

Erika Dorn

Fotos: Antonicek, Buchner, Gruber & Seebacher, Sendor-Zeman, Stefaner

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