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22.01. 2025

Heimliche Besucher auf der Schlossinsel: Wildtierkameras enthüllen geheime Abenteurer!

Aktuell liegt tiefer Winter über dem Auerlebnisgelände Schlossinsel. Einige neue Einrichtungen wurden für die kommende Saison vorbereitet und werden im Frühling eröffnet werden – sind jedoch schon jetzt ein wahrer Magnet. Denn unsere Wildtierkameras haben kürzlich einige VIPs beim Besuch erwischt. Besonders nachts, wenn alles still wird und die Schlossinsel in Dunkelheit gehüllt ist, erwacht sie zu einem geheimen Treffpunkt für wilde Gäste, die unsere Vorbereitungen für die Saison im Auge behalten.

Als eher scheuer Bewohner und heimlicher Star der Donau-Auen gilt der prächtig gefärbte Eisvogel, der es sich nicht nehmen lässt, an der Plattform am Teich die Ruhe zu genießen und seine nächsten Tauchmanöver zu planen. Er bewohnt die Fluss- und Uferlandschaften des Nationalparks und ist auf sandig-lehmige Ufer angewiesen, um seine Bruthöhlen zu bauen. Diese cleveren Vögel, die übrigens die einzigen Vertreter ihrer Familie in Mitteleuropa sind, nutzen Äste als Aussichtspunkte, um ihre Beute, welche hauptsächlich aus Fischen besteht, zu fangen.

Auch der majestätische Graureiher patrouilliert mit scharfen Augen und royaler Gelassenheit. Als wahrer Meister der Geduld wartet er oft regungslos, um dann blitzschnell nach seiner Beute, die meist Fische, aber auch Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere einschließt, zu schnappen. Seine Anwesenheit im Nationalpark lässt auf gesunde und intakte Feuchtgebiete schließen.

Ein flinker Fuchs scheint nachts daran interessiert zu sein, ob wir auch spannende Verstecke oder Leckereien für ihn bieten. Scheinbar lautlos streift er dabei umher. Er spielt als geschickter Jäger eine wichtige Rolle im Ökosystem des Nationalparks, indem er hilft, die Bestände von Nagetieren und kleinen Säugetieren zu regulieren. Er benötigt dichte Wälder, offene Wiesen und versteckte Plätze, was den Nationalpark zu einem idealen Lebensraum für den intelligenten Abenteurer macht.

Mit seinem schlanken Körper und geschmeidigen Bewegungen erkundet auch ein agiler Marder mit leuchtenden Augen das Terrain. Der kleine Beutegreifer verzehrt mit seinem kräftigen Kiefer alles von kleinen Nagetieren bis hin zu Fröschen und Früchten. Diese schlauen Tiere nutzen oft die verlassenen Bauten anderer Tiere als Unterschlupf und machen sie somit zu Experten des „Airbnb“ im Tierreich.

Derweil ziehen quakend Enten im Gewässer vorbei, die sich gerne im Bereich der alten, im Wasser liegenden Eiche aufhalten.

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Eisvogel

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Graureiher

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Fuchs

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Marder

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Enten

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Hauskatzen

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Waldkauz

Die Anwesenheit von Katzen in sehr hoher Zahl, welche uns Menschen allzu oft als niedliche und schnurrende Begleiter bekannt sind, freut uns weniger. Sie kann leider für viele gefährdete Arten, die das Gebiet im und um den Nationalpark als sicheren Zufluchtsort gewählt haben, gravierende Konsequenzen haben. Den geschickten Lauerjägern bleibt dank der großen Vielfalt an gefiederten Besuchern auf der Schlossinsel kein Vogel unbemerkt. Katzen neigen aufgrund ihres Instinktes dazu, auf Jagd zu gehen, unabhängig davon ob sie gefüttert werden oder nicht – im Gegensatz zu Wildtieren, die auf Nahrungserwerb angewiesen sind. Hauskatzen streifen aus dem Siedlungsgebiet kommend in unnatürlich großer Zahl allzu gerne nachts umher und bedrohen u. a. bodenbrütende Vögel, jene, die gerade Brutpflege betreiben oder erst flügge gewordene Junge. Ebenso Amphibien, Reptilien, diverse Insekten wie Falter und Libellen sowie Fledermäuse, Bilche etc.

Unsere nächtlichen Schnappschüsse wären jedoch nicht komplett ohne den eleganten Waldkauz. Mit seinen großen, weisen Augen, seinem rotbraun gesprenkelten Gefieder und seinem eindringlichen Ruf ist er der stille Nachtwächter der Schlossinsel und scheint die Vorbereitungen genauestens im Blick zu haben. Der hervorragende Jäger überrascht dabei lautlos seine Beute, welche kleine Säugetiere, Vögel und Insekten einschließt, mit seiner außergewöhnlichen Nachtsicht und hilft somit, das Ökosystem des Nationalparks zu regulieren. Hier findet er dichte Wälder, alte Bäume und Höhlen.

Wie man sehen kann, ist unsere Schlossinsel zu jeder Tages- und Jahreszeit ein beeindruckender und aufregender Ort. Bis zum Saisonstart am 21. März heißt es somit für unser Team: Augen offenhalten und gespannt bleiben. Denn die Schlossinsel ist nicht nur ein Platz der Umweltbildung, Ruhe und Erholung, sondern auch ein Paradies voller Geheimnisse für Mensch und Tier. Wir freuen uns darauf, unsere tierischen Freunde weiterhin bei ihren Abenteuern auf der Schlossinsel zu beobachten und auch Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Bis bald im schlossORTH Nationalpark-Zentrum!

Lea Braun
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen

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