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21.03. 2024

Die Graureiher sind wieder da!

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Sie sind mit Anbruch des Frühlings zurück - doch was soll das eigentlich heißen? Sind denn Graureiher nicht ohnedies das ganze Jahr über im Nationalpark Donau-Auen anzutreffen? Es ist komplexer, als es scheint. Wir haben Ornithologin und Nationalpark-Rangerin Christina Nagl um eine Erklärung ersucht:

Graureiher sind das ganze Jahr über bei uns zu sehen. Im Winter sind sie sogar auffälliger als zur Brutzeit. Das liegt daran, dass über den Winter Exemplare als Gäste aus dem Norden zu uns kommen. Wenn die Nahrungsbedingungen in der kalten Jahreszeit schlechter werden, wandern sie nach Süden und tauchen dann auch bei uns auf. Unsere Brutpaare machen aber dasselbe - und verlagern sich teilweise ebenso südwärts!

Das bedeutet, dass die Reiher, die man im Winter bei uns sieht, oft gar nicht „unsere“, sondern temporäre Gäste sind. Bloß wenn kein harter Winter ist, bleiben auch die Ortsansässigen da. Im Februar/März beginnen dann jedenfalls unsere Brutpaare, die rechtzeitig eintreffen, ihre Kolonie zu beziehen und mittlerweile sitzen sie auf den Eiern und brüten.

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Im Nationalpark Donau-Auen gibt es drei Graureiher-Kolonien: Sehr lange und konstant besetzt ist die Kolonie nahe Petronell-Carnuntum. Sie gedeiht mit rund 15 Brutpaaren gut. Eine weitere, in der Haslauer Au, gibt es seit einigen Jahren, die Nester der 10 – 15 Brutpaare sind gut verborgen. Die dritte ist nahe Mannswörth gelegen. Wenngleich u. a. der Seeadler einen gewissen Raubdruck auf die Nester ausübt, sind die Bestände stabil und es ist durchaus etwas Besonderes, dass sich im Nationalpark drei Kolonien halten, erzählt Christina.

Der Graureiher ist laut Roter Liste auf der „Vorwarnliste“. Weil er Fische an Stillgewässern jagt, kommt er durch den Menschen in Bedrängnis. Auch seine Brutkolonien werden nicht überall geduldet - verdeutlicht durch den Umstand, dass alle Graureiher-Kolonien in Schutzgebieten (zumindest mit Natura 2000 Status) liegen. Dies, obwohl der stattliche Vogel im Grunde auch aus menschlicher Sicht vielfach hilfreich ist, denn Graureiher vertilgen viele Mäuse auf den Äckern! Gerade jetzt im Frühling kann man sie vielfach in der Agrarlandschaft bei der Jagd beobachten.

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Erika Dorn

Fotos: Blühmann, Fiala, Sendor-Zeman, Stefaner

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