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31.05. 2024

Das Fabelwesen

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Für die Donau stromab Wien ist der Perlfisch ein Fabelwesen. Unvermutet ist ein Exemplar vor wenigen Tagen in der Donau bei Fischamend Tobias Leister an den Haken gegangen und damit an einen Spezialisten geraten: auch wenn es der erste lebende Perlfisch in seinen Händen war, wurde er erkannt und nach dem Entfernen des Hakens unbeschadet frei gelassen. Es ist ein Jungtier - das überrascht und erlaubt viele Spekulationen.

Aus den letzten fast 100 Jahren ist für die Donau stromab von Wien bisher nur ein Nachweis belegt. Es war ein adulter Fisch, gefangen im Jahr 2023 bei Hainburg bei fischkundlichen Untersuchungen des Forschungsprojektes MERI. Selbstverständlich wurde auch dieser wieder freigelassen.

Die Lebensräume des Perlfischs liegen vor allem in den Seen des Salzkammergutes, in der Donau stromauf von Wien sind die Nachweise sehr selten. Allerdings gibt es für den Wiener Donaukanal aus den letzten Jahren mehrfach Belege. Es bleibt aber unklar, ob der Perlfisch sich hier fortpflanzen kann.

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Jungtier

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Fund 2023

Die Donaubestände wurden früher gerne als abgeschwemmte Tiere aus den Salzkammergutseen erklärt. Mittlerweile hat man aber herausgefunden, dass die Donauform sich genetisch ein wenig von den Tieren der Alpenseen unterscheidet. Es kann also eine eigenständige „Donauform“ geben. Für die Nationalparkdonau liegen nun zwei Nachweise aus zwei Jahren vor, ein adultes Tier und ein Jungfisch.

Die Jugendstadien des Perlfisches können mit anderen Arten verwechselt werden, aber die adulten Tiere sind gut zu unterscheiden. Dass diese Fischart bei den vielen systematischen Befischungen der letzten 30 Jahre übersehen worden wäre, ist daher unwahrscheinlich. Und auch die Angelfischerei hat keine Berichte über diese Art gemeldet, obwohl seltene Funde zuverlässig weiterberichtet werden.

Die weitere Entwicklung wird daher sehr spannend.

Erika Dorn

Fotos: Kern, Leister, Unfer

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