Eine Kooperation der 3. Klassen der Mittelschule Orth an der Donau mit dem Nationalpark Donau-Auen.
Die Schulkooperation von Mittelschule Orth an der Donau und Nationalpark Donau-Auen im Schuljahr 2023/24 behandelt das Thema „Bewusstseinsbildung für Natur- und Artenschutz“. Die Maßnahmen werden im Rahmen des grenzübergreifenden Projektes Ecoregion SKAT umgesetzt - dieses wird im Kooperationsprogramm INTERREG V-A SK-AT kofinanziert.
Der Start der diesjährigen Zusammenarbeit, bei der eine bereits im Bau befindliche Benjeshecke weiter ausgebaut wurde, sollte es den Jugendlichen ermöglichen, selbständig für Naturschutz tätig zu werden und eine vertiefte Verbindung zum Nationalpark Donau-Auen zu erlangen.
Die beiden 3. Schulklassen der Mittelschule Orth an der Donau kamen am 16. und 17. Oktober 2023 ins schlossORTH Nationalpark-Zentrum. Hier gab es zunächst eine kurze Einführung, indem die Schulkooperation vorgestellt und auf die Wichtigkeit von Nationalparks sowie deren Schutzmaßnahmen für Pflanzen und Tiere eingegangen wurde. Daran anschließend gingen wir auf das Auerlebnisgelände Schlossinsel, wo mein Rangerkollege Markus Pausch die bevorstehenden Tätigkeiten und deren Wichtigkeit erklärte.
Eine Benjeshecke dient dazu, Gehölzschnittreste sinnvoll zu verwerten. Das Konzept kommt aus den 1980er Jahren und stammt von den gleichnamigen Brüdern Benjes. Die Hecke besteht aus einfachen Pflanzenmaterialien wie Grün- und Grasschnitt und Ästen bzw. Holzstämmen zur Stabilisierung. Benjeshecken werden von Vögeln, kleinen Säugetieren, Reptilien, Insekten und anderen Kleinstlebewesen bewohnt.
Nach der Einführung hieß es „Ran an die Arbeit“. Die Schülerinnen und Schüler begannen, Schilf zu schneiden und dieses mit Spagat aus Pflanzenmaterial zu verbinden. Anschließend wurden diese Schilfbüsche zur Benjeshecke hinter der Schlossinsel, welche eine Abgrenzung darstellen soll, transportiert. Auch die großen Holzstämme bzw. Äste, welche auf der Schlossinsel zum Abtransport bereit lagen, fanden ihren Weg in Richtung Hecke. Es wurden Äste auf der Schulter getragen, hinterhergezogen und manche waren so schwer, dass es zwei Personen erforderte, um diese zu transportieren. Zusätzlich wurden noch Scheibtruhen mit Gras- und Schilfmaterial befüllt, welches im Bodenbereich der Hecke verteilt werden sollte. Dann wurde das Material verarbeitet.
Die im Anschluss fertig befüllte Hecke konnte sich aufgrund der auf der Schlossinsel frisch geschnittenen Weidenzweige wirklich sehen lassen. Diese derzeit noch grüne Struktur wird sich in den nächsten Tagen und Wochen braun färben. Auf die darin vorherrschende Vielfalt an Versteckmöglichkeiten für Tiere hat diese Färbung allerdings keine Auswirkung.
Im Anschluss bekamen die Jugendlichen den Auftrag, entlang der Hecke nach Lebewesen zu suchen. Dazu erhielt jede(r) eine Becherlupe. Zusätzlich sollten zwei Teilnehmende mit einem Digitalthermometer Temperaturunterschiede innerhalb der Benjeshecke feststellen.
Unsere Ergebnisse wurden im Plenum kurz zusammengetragen. Es wurden Heuschrecken, Schnecken, Spinnen und Marienkäfer gefunden. Bei der Temperaturmessung kamen beide zu dem Ergebnis, dass die Hecke in der Nähe des Bodens um 1 bis 2 Grad wärmer war als weiter oben. Der Start der Schulkooperation war ein voller Erfolg. Es gab sehr positives Feedback von den Schülerinnen und Schülern, da diese froh waren, hinauszukommen und sich gleichzeitig auch körperlich betätigen zu können.
Kerstin Drabits
Nationalpark-Rangerin