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12.02. 2024

Seeadler in den Donau-Auen beobachten

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Mitte Februar ist bereits die Zeit, in der Seeadler ihre 1 bis 2 Eier legen. Kurz zuvor, am 4.2., fand die letzte Seeadlerexkursion dieses Jahres statt. Begeisterte Hobbyornithologen, jene, die es werden wollen und Menschen, die allgemein gerne Zeit in naturnahen Lebensräumen verbringen, finden bei diesen Events zusammen.

Leicht erreichbar mit dem Zug oder Bus, ist ein Ausflug in der Nationalparkgebiet in Hainburg sehr empfehlenswert. Ab der Donaulände in Hainburg wanderten zwei Gruppen mit den Nationalpark-Rangern Heinz Frötscher und Bernhard Paces zur Burgruine Rötelstein.

Entlang der Donau in Hainburg stehen die Chancen gut, als aufmerksame/r Beobachter/in bei trockenem Wetter auf zwei verschiedene Adlerarten zu treffen. Wenn die Sonne die Luft in Bodennähe erwärmt, dehnt sich die Luft an Stellen mit richtiger Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit aus, wird leichter und steigt auf. Das sind perfekte Bedingungen für Adler, die ab etwa 10 Uhr vormittags die Thermik gerne nutzen, um ihre Kreise immer höher zu ziehen.

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Sowohl der Kaiseradler als auch der Seeadler sind hier heimisch. Von Weitem ist es zwar nicht immer leicht, zu bestimmen um welche Art es sich handelt, aber es gibt gewisse Anhaltspunkte. Adulte Seeadler sind leichter zu erkennen, da ihre typisch weißen Steißfedern bereits gut sichtbar ausgeprägt sind und ihre Färbung generell eher hellere Brauntöne annimmt. Besonders der Kopf kann hell graubraun werden. Der Schnabel von erwachsenen Seeadlern ist deutlich gelb. In ihren jungen Jahren, bis sie etwa 3 - 4 Jahre alt sind, zeigt sich ihre Färbung noch dunkler und auch die Steißfedern sind noch nicht gänzlich weiß. Der Schnabel hingegen ist zu dem Zeitpunkt noch schwarz. Beim Kaiseradler ist dieses Verhältnis umgekehrt. Jungtiere haben eine dunklere Färbung als die erwachsenen Tiere. Kaiseradler sind im Schnitt etwas kleiner als Seeadler. Im Flug erkennt man diese Adler an keilförmigen Steißfedern und großen fächerartig gespreizten Handschwingen.

Sicherlich hat man nicht bei jeder Exkursion den Erfolg, die Tiere sogar mehrmals anzutreffen. Gleich zu Beginn konnte bei unserer Tour aber ein Seeadler beim Fang eines Fisches aus einem Seitenarm beobachtet werden. Im Gegensatz zu Fischadlern haben Seeadler eine etwas andere Jagdstrategie. Sie beobachten das Wasser entweder im Flug oder von einem Baum aus und fangen die Fische nahe der Oberfläche. Das Gefieder verbleibt dabei oft ganz trocken. Fischadler hingegen tauchen nach ihrem Rüttelflug über der Oberfläche für den Fang ins Wasser ein. Im Gegensatz zu Kaiser- und Seeadler sind Fischadler in Österreich aber nur als Durchzügler zu sehen.

Seeadler sind keine reinen Jäger, wie gerne vermutet wird. Oft wählen sie den einfacheren Weg und ernähren sich von Aas, das sie manchmal auch am Straßenrand finden. Nicht unüblich ist auch, dass sie einander oder anderen Vögeln ihre Beute streitig machen. Kormorane sind beispielsweise ein willkommenes Diebstahlopfer.

Neben dem Seeadler als Hauptattraktion trifft man bei den Führungen natürlich auf ein breites Spektrum an Arten. Rotmilan, Sperber, Spechte, Falken, Kormorane, Reiher und eine Vielzahl an weiteren Wasservögeln sind ein Bestandteil des Lebensraumes. Mit etwas Glück und Achtsamkeit bekommt man eine große Artenvielfalt zu sehen.


Anna Geisler
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen

Fotos: Geisler, Malicek, Stefaner

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