Auffällig zeigt sich dieser Tage an Laubbäumen, vor allem Hainbuchen, ein Phänomen, das irritiert und doch fasziniert. Nationalparkförster Franz Kovacs von den Österreichischen Bundesforsten ist der Sache auf den Grund gegangen und berichtet: Die weithin sichtbare rosa Substanz ist harmlos, es handelt sich dabei um Bakterien bzw. Hefepilze. Besonders zu Frühlingsbeginn ist das Erscheinungsbild deutlich.
Der "Rote Schleimfluss", auch "Milchfluss" genannt, der an verschiedenen Laubbäumen, aber vor allem auf der Hainbuche vorkommt, wird hauptsächlich dort sichtbar, wo frische Verletzungen vorhanden und diese noch nicht überwallt oder wieder aufgebrochen sind. Dies kann unter anderem durch Spechte hervorgerufen werden, welche die Rinde im Frühling verstärkt bearbeiten.
Durch den hohen Saftdruck in den Leitungsbahnen, der gerade zu Vegetationsbeginn vorhanden ist, um den Blattaustrieb anzukurbeln, kommt es zu massivem Saftausfluss aus Wunden. Eine Gemeinschaft von diversen Bakterien und Hefepilzen besiedelt den Saftaustritt und verursacht sodann den rosaroten Schleim. Auch wenn durch die Verfärbung die Situation für den betroffenen Baum gefährlich wirkt, liegt keine grobe Schädigung vor.
Erika Dorn