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12.09. 2024

Mit digitalen Tools die Natur schützen: Neue Maßnahmen in der Besucherlenkung im Nationalpark Donau-Auen

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Wegweiser, gedruckte Karten und Informationstafeln sind nach wie vor weit verbreitete Methoden zur Gästelenkung. Doch zunehmend übernehmen Smartphone-Apps eine wichtige Rolle bei der Navigation vor Ort und der Planung von Freizeitaktivitäten wie Radfahren oder Wandern. Mit dem Anstieg der Gästezahlen in Schutzgebieten weltweit und der wachsenden Beliebtheit von Outdoorsportarten wird es immer notwendiger, neue digitale Maßnahmen zu ergreifen, um effektiv mit Besuchern und Besucherinnen in den Austausch zu treten. Besonders wichtig ist es dabei, die offiziellen Regeln des Schutzgebiets frühzeitig zu kommunizieren – idealerweise schon vor dem Besuch. Tourenplattformen und Outdoor-Apps erleichtern den Zugang zur Natur, können jedoch auch unbeabsichtigt zu mehr Belastung in sensiblen Gebieten führen. So missachten beispielsweise manchmal von Privatpersonen auf den Apps erstellte Touren die offiziellen Regeln. Dadurch können Nutzer und Nutzerinnen unwissentlich auf Wege geleiten werden, die nicht betreten oder befahren werden dürfen, um Pflanzen, Tiere und Lebensräume zu schützen. Zu diesem Zweck wurde von Nationalpark Donau-Auen GmbH, Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb sowie Österreichischen Bundesforsten ein Praktikum mit dem Schwerpunkt OpenStreetMap und digitale Besucherlenkung ins Leben gerufen, durch das ich seit März dieses Jahres Teil des Nationalparkteams bin.

Meine Aufgabe besteht daher unter anderem darin, die Daten für den Nationalpark Donau-Auen online zu überprüfen und korrekte Informationen einzuarbeiten. OpenStreetMaps spielt dabei eine zentrale Rolle als Datenbank und freie Online-Karte. Dort konnten wir hinterlegen, auf welchen Wegen im Nationalpark Radfahren und Wandern erlaubt ist und auf welchen nicht. Dies ist besonders wichtig, da viele Outdoor-Apps auf diesen Daten basieren und entsprechend Touren vorschlagen.

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Darüber hinaus sind wir selbst auf einigen Outdoor-Apps aktiv geworden und promoten die offiziellen Routen des Nationalparks. So können Besucher und Besucherinnen sicher gehen, auf den richtigen Wegen unterwegs zu sein und müssen nicht auf nutzergenerierte Touren zurückgreifen. Wir haben bereits eigene digitale Tourenvorschläge zum Wandern und Radfahren im Schutzgebiet veröffentlicht, um eine naturverträgliche Nutzung zu gewährleisten. Das Profil des Nationalparks und unsere offiziellen Touren findet Ihr bereits auf Plattformen wie Komoot, Bergwelten, AllTrails und RouteYou. Ein Teil meiner Arbeit besteht daher auch im Austausch und in der Koordination mit diesen Portalen und den Betreibern von Outdoor-Apps. Zudem arbeiten wir mit „Digitize the Planet“ zusammen, ein Verein, der sich für digitalen Naturschutz durch schutzkonforme Aktivitätslenkung einsetzt.

Mit meiner Arbeit im digitalen Besuchermanagement versuche ich dazu beizutragen, dass der Nationalpark Donau-Auen auch in Zukunft ein Ort bleibt, an dem Menschen die Natur genießen können. Die Sensibilisierung der Gäste bereits vor ihrem Besuch ist ein wichtiger Schritt, um die Balance zwischen Naturschutz und Erholung zu wahren und die Einzigartigkeit des Nationalparks Donau-Auen zu erhalten.

Johanna Euba
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen

Fotos: Euba, Kern, Kovacs, Komoot, OSM

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