Wieder hängt der Nebel hartnäckig in der Nationalparkregion, von kurzen Sonnenfenstern abgesehen. Alles erscheint grau.
Was ist Grau letztlich? Nüchtern per Definition kann man es so erklären: Es beschreibt einen Farbreiz, der dunkler ist als Weiß und heller als Schwarz, dabei keinen oder nur geringen farbigen Eindruck erzeugt. Grau ist eine unbunte Farbe. Die Abstufungen zwischen Reinweiß und reinem Schwarz werden als Graustufen bezeichnet.
Und was assoziieren wir mit Grau? Erstaunlich viel, und doch herzlich wenig: Uns gilt die Farbe Grau meist als langweilig, trist, ermüdend. Grau ist unauffällig und steht für Uninteressantes, wie die sprichwörtlich „graue Maus“. Ein nebel- oder wolkenverhangener Himmel signalisiert schlechtes Wetter, Eintönigkeit und Trübsinn. Der„graue Alltag“ deprimiert uns, alles bleibt „grau in grau“, ewiges Einerlei führt zum „Untergehen in der grauen Masse“ und uns „wachsen bei Sorgen graue Haare“. Mystische Gestalten und Geister sind in Darstellungen zumeist grau, entrückt und vernebelt, und jagen uns Schauer über den Rücken.
So blicken wir also missmutig zum Fenster hinaus, es fehlt die Motivation, in die Natur zu gehen. Warum eigentlich? Hast du schon einmal versucht, die Grautöne zu zählen? Es sind so viele. Und sie sind wunderschön. Sieh selbst und klick dich durch ein paar Beispiele:
Wenn das kein Anreiz ist, in die Nebelsuppe einzutauchen und die graue Aulandschaft des Winters auf den markierten Wanderwegen im Nationalpark Donau-Auen zu erkunden …
Erika Dorn
Fotos: Archiv Nationalpark Donau-Auen