Die Jungfernrebe ist eine selten anzutreffende, aus Nordamerika stammende und in Europa stellenweise verwilderte Kletterpflanze, die besonders im Herbst durch ihre leuchtend tiefrote Laubverfärbung auffällt.
Merkmale
Diese Art ist eine schlanke, holzige Kletterpflanze die sich bis zu 30 m emporranken kann. Die Frühjahrstriebe erscheinen zunächst hellrot, später verfärben sie sich dunkelgrün. Ältere Zweige sind bisweilen mit Luftwurzeln versehen. Die Ranken bestehen aus 5 bis 12 Verzweigungen mit je einer Haftscheibe. Die Blätter und Ranken sind regelmäßig 2zeilig angeordnet und nach oben hin an Größe zunehmend.
Die Laubblätter sind 3- bis 7zählig, gefingert oder gefiedert, meist aber 5zählig. Die einzelnen Blättchen haben eine oval-elliptisch bis verkehrt-eilängliche Form, einen grobkerbig gesägten Rand, die einzelnen Zähne breit und scharf zugespitzt. Auf der Oberseite mattdunkelgrün, unterseits weißlich-grün, verfärbt sich das Laub im Herbst tiefrot.
Die Blüten sind sehr klein, unscheinbar und in kleinen Trugdolden angeordnet, die den Laubblättern gegenüberstehen. Die Blütezeit ist Juli bis August. Die daraus entstehenden Beeren sind erbsengroß, kugelig, etwa 6 mm groß und von blauschwarzer Farbe.
Verbreitung
Die Selbstkletternde Jungfernrebe stammt aus dem östlichen Nordamerika und ist dort von Kanada über Florida bis Mexiko zu finden. Die dekorative Kletterpflanze wurde 1622 in Europa eingeführt und ist bis heute in Mittel- bis Südeuropa als Zierpflanze sehr verbreitet, stellenweise verwildert. Im Nationalpark kommt sie selten vor, z. B. auf frischen Standorten an Uferwällen, vereinzelt am Waldsaum von Weiden- und Pappelbeständen etwa entlang des Schönauer Arms oder im Bereich der Gartenwiese.
Gefährdung und Schutzstatus
In Europa als Zierpflanze verbreitet, stellenweise verwildert und nicht in den Roten Listen gefährdeter Pflanzen geführt.
Lebensweise
Die Jungfernrebe ist anspruchslos, raschwüchsig, bevorzugt nährstoffreiche, frische Standorte und gedeiht im Schatten genauso wie im vollen Licht. Allerdings ist die Herbstfärbung nur an sonnigen Standorten stark ausgeprägt.
Die lichtfliehenden Ranken legen sich, sobald sie in die Nähe einer potentiellen Stütze gelangen, seitlich an, bilden Haftscheiben und sondern einen zähflüssigen, später erstarrenden Kitt aus, der eine untrennbare Verbindung mit der Unterlage herstellt.
Besonderes
Zweigstücke die angeschwemmt werden und in den Boden gelangen regenerieren sehr stark, dadurch kommt es häufig zur Verwilderung der Pflanze.
Sie wird häufig als dekorative Kletterpflanze an Mauern, Zäunen, Ruinen oder Pergolen gepflanzt.