Schwalbenwurz

Vincetoxicum hirundinaria

Die Schwalbenwurz ist wegen ihres Gehaltes eines Glykosid-Gemisches, das auf Nervensystem und Herz wirkt, stark giftig. Selbst Schafe und Rinder meiden die Pflanze.

Merkmale
Die Höhe der Schwalbenwurz kann bis zu 120 cm betragen. Die weißen Blüten mit 5 Blütenblättern erscheinen zwischen Mai und August, sie stehen in lockeren Teilblütenständen knäuelig gehäuft in den Achseln der Laubblätter. Typischerweise verströmen die Blüten einen starken fischartigen Geruch, der durch Amine verursacht wird. Nach der Blüte wird eine balgähnliche, bis zu 7 cm lange Frucht ausgebildet die im Spätsommer bis in den Oktober reift, um sich dann entlang der Rückennaht zu öffnen und unzählige einzelne Samen freizugeben. Jeder der Samen ist flach und besitzt einen auffälligen, bis 18 mm langen Haarschopf. Dieser drückt die Ähnlichkeit mit fliegenden Schwalben aus, weshalb der Namen zustande gekommen ist.

Die zugespitzten Blätter sind herz- bis eiförmig und sind an der Oberseite dunkelgrün oder bläulichgrün gefärbt, die Unterseite ist auffällig heller gefärbt. Sie sind gegenständig angeordnet.

Laut wissenschaftlichen Untersuchungen befindet sich in den unterirdischen Teilen der Pflanze eine höhere Konzentration der giftigen Wirkstoffe. Sollte jemand Pflanzenteile zu sich genommen haben, zeigt sich die Vergiftung mit folgenden Symptomen: Durchfall, Reizungen von Blase und Niere, Fieber und Herzrhythmusstörungen.

Verbreitung
Die Schwalbenwurz hat ihr Verbreitungsgebiet in Mittel- und Südeuropa. Sie braucht kalkhaltigen Boden und wächst bevorzugt in trocken-warmen, lichten Wäldern und deren Säumen sowie auf Felsen. Auch der Nationalpark Donau-Auen beherbergt diese Pflanzenart.

Gefährdung und Schutzstatus
Für Vincetoxicum hirundinaria besteht keine Gefährdung.

Lebensweise
Angelockt durch den starken Geruch kommen hauptsächlich Fliegen zu den Blüten. Sie sind notwendig um den „Klemmfallenmechanismus“ auszulösen. Die Pollen sind zu einer Masse verklebt, die nebeneinander liegenden Pollenklumpen je zweier benachbarter Staubbeutel sind durch Klemmkörper miteinander verbunden. Treten Blütenbesucher nun in eine Rinne dieser Klemmkörper, so ziehen sie den Pollenklumpen heraus und übertragen ihn auf andere Blüten.

Die Schwalbenwurz besitzt ein kriechendes Rhizom und wurzelt sehr tief. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch diese Ausläufer.

Besonderes
Im Altertum wurde die Pflanze als Gegengift bei Schlangen- und Hundebissen angewendet. Das lässt sich auch vom wissenschaftlichen Namen „Vincetoxicum“ ableiten, da „vincere“ besiegen und „toxicon“ Gift bedeutet.

Neuigkeiten aus dem Nationalpark Donau-Auen Newsletter abonnieren
🍪

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, andere helfen uns dabei die Nutzungserfahrung zu verbessern.