Die Ochsenzunge bekam ihren Namen auf Grund der Form und Oberflächenstruktur der Blätter. Deren Oberseite ist runzelig, so wie eine Rinderzunge. Während der lang gedehnten Blütezeit stechen einem die kleinen blau gefärbten Blüten ins Auge.
Merkmale
Der Zeitraum um eine blühende Pflanze zu entdecken erstreckt sich von Mai bis Oktober. In dieser Zeit kommt eine nach der anderen der bis zu 10 mm großen Blüten zum Vorschein. Sie wachsen an kurzen, sich verzweigenden Stängeln und bilden eine Rispe. Die Kronblätter sind am Grund zu einer Röhre verwachsen. Die Frucht ist eine Zerfallsfrucht, die bei Reife durch Spaltung in 4 einsamige nussartige Teilfrüchte zerfällt, man nennt sie Klausen.
Ein wesentliches Merkmal der robusten Pflanze mit Wuchshöhen bis 100 cm ist die vollständige kurze Behaarung. Die unteren Laubblätter sind deutlich gestielt während die oberen Laubblätter sitzend oder sogar stängelumfassend an der Pflanze wachsen.
Verbreitung
Die bis zu 50 Arten der Ochsenzungen sind hauptsächlich im Mittelmeergebiet heimisch, einige Vertreter sind auch in unseren Breiten zu finden. In den Alpen werden Höhen bis über 2000 m besiedelt. Anchusa sp. liebt sandige Böden und sonnige Plätze, damit ergeben sich trockene Wegränder, Brachen, Flussanschwemmungen oder offene Weiden als bevorzugte Standorte.
Gefährdung und Schutzstatus
Es besteht keine Gefährdung.
Lebensweise
Aus den Wurzeln und unterirdischen Sprossteilen der Ochsenzunge kann ein roter Farbstoff namens Alkannin gewonnen werden, der früher zur Herstellung von Schminke oder zum Färben von Salben verwendet wurde. Wegen dieser Eigenschaft bekam die Pflanze in der Alltagssprache auch den Namen „Blutwurz“.
Feuchtigkeit und Nährstoffe holt sich das Raublattgewächs mittels einer bis über 1 m tief wachsenden kräftigen Pfahlwurzel.
Für die Abgabe des Nektars ist zumindest eine bestimmte Länge des Saugrüssels des Insekts notwendig, für Fliegen ist der Zugang verwehrt. Als Blütenbesucher kommen damit Bienen, Wollschweber oder Schmetterlinge in Frage. Sollte kein Insekt die Blüte besuchen so bestäubt sich die Ochsenzunge selbst.
Besonderes
Beim Aufblühen der Blüten stellt man eine karminrote Färbung fest, meist gleichzeitig sind auch einfärbig dunkelviolette Blüten auf der Pflanze zu beobachten.
Dieser Farbwechsel erklärt sich dadurch, dass beim Aufblühen der rote Zellsaft der Oberhaut der Blätter verwendet wird. Stehen die Blüten von Anchusa sp. in Vollblüte, so kommt der blaue Zellsaft des unter der Oberhaut der Blätter liegenden Grundgewebes zum Einsatz.