Der Hopfen ist eine uralte Kulturpflanze, deren Fruchtstände zur Biererzeugung verwendet werden. Er wickelt sich mit dem von rauen Kletterhaaren besetzten Stängel um andere Pflanzen und rankt sich so in die Höhe. Die jungen Triebspitzen können roh gegessen werden oder sind wie Spargel zubereitet eine echte Delikatesse.
Merkmale
Der Hopfen ist eine ausdauernde Schlingpflanze, deren Erneuerungsknospen im Boden den Winter überdauern. Die bis zu 6 m langen Triebe greifen sich rau an. Sie sind dicht mit winzigen Kletterhakenhaaren besetzt und schlingen sich in Linkswindungen um andere Pflanzen.
Die Blätter sind kreuzgegenständig angeordnet und stehen im Bereich der weiblichen Blütenstände 2zeilig am Stängel. Sie haben einen langen Blattstiel und meist eine 3-7spaltige Blattspreite. Die dunkelgrüne Blattoberseite ist dicht borstig behaart und dadurch rau. Die Blattunterseite ist heller gefärbt.
Der Hopfen ist zweihäusig. Es gibt männliche und weibliche Individuen. Die Blüten der männlichen Pflanzen stehen in langen Rispen, die der weiblichen Pflanzen in Scheinähren. Zur Fruchtreife werden bei den Weibchen etwa nußgroße, zapfenartige Fruchtstände gebildet.
Verbreitung
Die Art dürfte ursprünglich über Süd- und Mitteleuropa bis Westasien verbreitet gewesen sein, wird aber heute weltweit in allen für Hopfenanbau günstigen Breiten angebaut. In Österreich kommt der Hopfen zerstreut in allen Bundesländern bis in die Montanstufe vor.
Für die Biererzeugung kultiviert wird er beispielsweise im Mühlviertel oder im Bodenseegebiet. Der Hopfen gedeiht in der Natur an nährstoffreichen, feuchten, auch zeitweilig überschwemmten Standorten wie Auwäldern, Erlenbrüchen und Ufersäumen.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Art ist nicht gefährdet.
Lebensweise
Die Hopfenpflanze treibt jedes Frühjahr aus ihren unterirdischen Teilen aus und schlingt sich in Linkswindungen um alle Strukturen in ihrer Reichweite. Sehr oft wickelt sie sich dabei um die abgestorbenen Hopfentriebe des letzten Jahres, wodurch sog. Hopfenzöpfe entstehen.
Die Pflanze kann dadurch der Finsternis des Waldbodens entkommen ohne gleichzeitig viel von ihrer Energie in Stützgewebe investieren zu müssen, wie dies etwa Bäume und Sträucher tun. Nur an den Triebspitzen, die ausreichend Licht erhalten, entstehen männliche oder weibliche Blüten.
Besonderes
Vor allem die weiblichen Blütenstände, auch Hopfenzapfen genannt, werden in der Volksmedizin aufgrund ihrer schmerzstillenden, beruhigenden und schlaffördernden Wirkung verwendet. Hopfentee wirkt bei Magen- und Darmkrämpfen entspannend und beruhigend.
Junge Triebspitzen können roh oder wie Spargel gekocht gegessen werden. Am bekanntesten ist aber die Verwendung der weiblichen Fruchtstände zur Bierherstellung. Der darin enthaltene Bitterstoff Lupulin verleiht dem Bier seinen aromatisch bitteren Geschmack und erhöht seine Haltbarkeit. Auch geringe Mengen des weiblichen Sexualhormons Östrogen sind in der Hopfenblüte enthalten.