Die Große Seerose kommt im Nationalpark in den Schwimmblattzonen von stärker verlandeten Altarmen vor. Sie tritt dort praktisch immer in Gesellschaft mit der Gelben Teichrose auf, meidet aber strömende Gewässerabschnitte. Gemäß neueren Erkenntnissen dürfte ihr Vorkommen in unseren Donau-Auen auf verwilderte kultivierte Pflanzen zurückzuführen sein.
Merkmale
Die Große Seerose verfügt ähnlich der Gelben Teichrose über einen dicken Kriechspross, welcher oberseits von Blattnarben und unterseits von sprossbürtigen Wurzeln bedeckt ist.
Die etwas rundlicheren Schwimmblätter der Seerose verfügen über maschig verbundene Blattnerven, im Gegensatz zu den Teichrosenblättern die gabelig verzweigt sind. Typische Unterwasserblätter werden nicht gebildet. Der Querschnitt der Blattstiele ist bei der Großen Seerose rundlich. Die großen weißen Blüten messen im Durchmesser 9 - 12 cm und können zwischen Juni und September beobachtet werden.
Verbreitung
Die Große Seerose kommt in ganz Europa bis zum Ural vor. In Österreich ist die Art zerstreut in allen Bundesländern vom Flachland bis in die Montanstufe zu finden. Besiedelt werden ruhige Seebuchten und Teiche. In Wien ist die Art in den Altwässern der Lobau und des nördlichen Donauufers eingebürgert worden. Ihre Schwesternart, die Kleine Seerose Nymphaea candida, gilt in Österreich heute als ausgestorben.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Große Seerose ist in Österreich auf Grund der Seltenheit ihrer natürlichen Vorkommen gefährdet. Darüber hinaus wird sie gerne in Teichen kultiviert und gelangt von dort immer wieder in natürliche Gewässer wo sie verwildert. In Wien und Niederösterreich ist die Große Seerose gänzlich geschützt.
Lebensweise
Die Lebensweise ist der der Teichrose ähnlich, wobei die Seerose strömende Gewässerbereiche meidet und bevorzugt in geringeren Wassertiefen zwischen 0,5 - 3 m wächst.
Die rundliche Blattform ist auch bei anderen nicht näher verwandten Pflanzen mit Schwimmblättern häufig zu finden (Seekanne, Froschbiß). Sie dient der erhöhten Festigkeit der Blätter da die Kreisform bei gleicher Fläche den geringsten Umfang hat. Dies ist bei den durch Wellenschlag immer einrissgefährdeten Schwimmblättern ein Vorteil.
Die großen Blüten werden vornehmlich von Schilfkäfern besucht, denen neben Quartier auch reichlich Blütenpollen als Nahrung angeboten wird.
Besonderes
In natürlichen Gewässern sind immer wieder rosa blühende Seerosen zu finden. Es handelt sich dabei um verwilderte Zuchtformen die durch Kreuzung heimischer Arten mit bunten tropischen Seerosen entstehen. Je auffälliger die Blütenfarbe ist, desto weniger winterhart sind die Pflanzen in der Regel.