Das Gelbe Windröschen bevorzugt halbschattige Standorte und blüht deutlich später als die echten Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen oder Gelbstern. Die wärmeliebende Pflanze ist ab April im Nationalpark Donau-Auen zu beobachten. Während der Blütezeit ist die Art leicht vom weiß blühenden, ansonsten aber recht ähnlichen Buschwindröschen zu unterscheiden.
Merkmale
Das Gelbe Windröschen ist eine ausdauernde Blütenpflanze die 15-25 cm hoch wird. Wenige cm unter der Bodenoberfläche besitzt die Pflanze einen verzweigten waagrechten Kriechspross der gleichzeitig als Speicherorgan dient. Bei blühenden Exemplaren gibt es 3 quirlig angeordnete, nur kurz gestielte Stängelblätter. Die Blattspreite ist 3geteilt wobei die Teilblättchen einen eingeschnittenen gesägten Rand haben.
Aus der Mitte dieses Laubblattquirls ragen in der Regel 2 gelbe Blüten in die Höhe. Diese besitzen je 5 gleich aussehende gelbe Blütenblätter. Eine Differenzierung in Blütenkelch und Krone gibt es bei dieser Gattung noch nicht. Die Blütezeit reicht von April bis Mai.
Die Art ist im vegetativen Zustand leicht mit dem Busch-Windröschen zu verwechseln. Dieses hat jedoch lang gestielte Stängelblätter und nur eine weiße Blüte.
Verbreitung
Die Art meidet die vom Atlantischen Klima geprägten Teile Westeuropas und ist auch in Westösterreich selten. Das Gelbe Windröschen kommt in allen Bundesländern von den Tieflagen bis in die obere Montanstufe vor. Es bevorzugt kalkreiche Standorte, insbesonders feuchte Edellaubwälder und Auwälder.
Gefährdung und Schutzstatus
Das Gelbe Windröschen ist im westlichen Alpengebiet regional gefährdet.
Lebensweise
Diese Art ist meist in lockeren Beständen anzutreffen. Die Vermehrung der Pflanze durch Samen ist nicht immer erfolgreich. Als sichere Möglichkeit sich an einem guten Standort auszubreiten bleibt dem Windröschen immer noch sein im Boden verborgener Kriechspross. Dieser wächst an der weißen Endknospe jedes Jahr um ein Stückchen weiter, die Pflanze wandert gewissermaßen im Zeitlupentempo durch den Wald. Bei jeder Teilung der Endknospe entstehen nach und nach 2 selbständige Pflanzen.
Der Bau der Anemonenblüte zeigt uns, dass es sich bei der Gattung um stammesgeschichtlich eher ursprüngliche Blütenpflanzen handelt. Es gibt hier noch keine Differenzierung in Blütenkelch und Blütenkrone. Den Blütenbesuchern wird nur Pollen als Nahrung angeboten. Die Produktion großer Mengen Blütenstaubs ist für Pflanzen vergleichsweise energieaufwendig, weshalb „modernere" höher entwickelte Blütenpflanzen ihren Bestäubern Nektar (Zuckerwasser) anbieten. Für die Ausbreitung der Samen sorgen meist Ameisen.
Besonderes
Die Pflanze ist giftig und nahe mit dem Leberblümchen und den Kuhschellen verwandt.