Die Blütezeit der Gefleckten Taubnessel erstreckt sich auf eine extrem lange Zeit von März bis manchmal sogar den November. Eine charakteristische Aufwärtskrümmung der Kronröhre kann neben der Blütenfarbe als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Arten herangezogen werden. Die Unterlippe der Art trägt zusätzlich noch einen Fleckerlteppich aus lila und purpurnen Flecken.
Merkmale
Optisch sieht die Pflanze einer Brennnessel ähnlich, doch sie besitzt im Unterschied zu dieser keine Brennhaare.
Die bis zu 30 mm großen Blüten sind bei Insekten als Nahrungsquelle beliebt. Sie besitzen eine karminrote Färbung, die Unterlippe der Blüten ist hellrot gefleckt, daher auch der Name. Die Blüten sitzen wechselständig.
Der bis zu 60 cm hohe Stängel ist markant 4kantig. Die lang gestielten Blätter können 8 cm lang werden, sind gezähnt, 3eckig und spitz zulaufend.
Verbreitung
Lamium maculatum ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und besiedelt Höhen bis zu 2000 Meter Seehöhe.
Gefährdung und Schutzstatus
Es besteht keine Gefährdung.
Lebensweise
Der bevorzugte Standort dieses Lippenblütlers liegt im Halbschatten, meist unter Hecken und Gebüschen oder in (Au-)Wäldern. Das manchmal spärliche Licht kann optimal genutzt werden, da die oberen Blätter kürzer gestielt sind als die unteren. Oft weist der Standort auf feuchte, stickstoff- und humushaltige Lehmböden hin.
Das mehrjährige Kraut breitet sich mittels unterirdischer Ausläufer beständig aus, es gilt als Kriechpionier. Die produzierten Früchte werden von Ameisen gerne verbreitet. Für die Bestäubung kommen meist nur Insekten mit langen Rüsseln wie Hummeln in Frage, die auch an den Nektar gelangen können. Manchmal beißen Bienen die Kronröhre seitlich auf um ihn zu erreichen.
Im Inneren der Blütenkronröhre wird der Nektar auch von einem schützenden Haarring vor zu kleinen Insekten bewahrt. Die Staubblätter der Blüte sind vor Nässe gut geschützt, da die Blütenoberlippe ein entsprechendes Dach bildet.
Besonderes
Die Gefleckte Taubnessel gilt schon sehr lange als Heilpflanze. Es können die Blätter und Blüten, frisch oder getrocknet zur Verwendung heran gezogen werden.
Äußerlich helfen die Wirkstoffe der Pflanze bei unreiner Haut, Verstauchungen und Blutergüssen. Die Anwendungen für innere Schmerzzustände beziehen sich unter anderem auf Durchfall, Darmentzündungen generell und Fieber.