Die kirschgroße blauschwarz glänzende Beere ist leider nicht für den Verzehr durch uns Menschen bestimmt. Die Frucht ist, ebenso wie die gesamte Pflanze, giftig. Sie enthält unter anderem bittere Saponine, die Brechreiz auslösen. Durch ihre besondere Form ist die Pflanze mit ihrem 4zähligen Blattquirl unverwechselbar.
Merkmale
Die Einbeere verfügt unter der Erde über einen waagrecht kriechenden Erdspross, an dem die 10-30 cm hohen oberirdischen Teile gebildet werden. Der aufrechte Stängel hat an der Basis ein scheidenförmiges 2teiliges Niederblatt. Weiter oben wird der typische Blattquirl aus meist 4 Laubblättern gebildet. Diese netznervigen Blätter sind elliptisch und bis 10 cm lang.
Die einzelne endständige Blüte befindet sich auf einem mehrere cm langen Blütenstiel. Insgesamt gibt es 8 Blütenblätter. Die 4 grünen inneren Blütenblätter sind 4 mm breit und zugespitzt. Abwechselnd dazu stehen die äußeren, nur 1 mm breiten linealischen Blütenblätter. Die 8 Staubblätter haben eine über den Staubbeutel hinaus verlängerte Granne.
Aus dem Fruchtknoten mit seinen 4 fädigen Narben entwickelt sich nach der Bestäubung die schwarze „Einbeere“. Die Blütezeit der Pflanze reicht von Mai bis Juni.
Verbreitung
Die Einbeere kommt in weiten Teilen Europas und Asiens vor. In Österreich besiedelt die Art frische bis feuchte Edellaubwälder. In den Tieflagen ist die Einbeere vor allem in Auwäldern anzutreffen. Man findet sie aber auch bis hinauf in die Subalpinstufe wo sie in Nadelmischwäldern wächst.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Art ist nicht gefährdet.
Lebensweise
Die für den Menschen giftigen blauschwarzen Beeren sind für Vögel bestimmt. Diese nehmen durch die Inhaltstoffe keinerlei Schaden. Sie verdauen das Fruchtfleisch während die Samenkörner den Verdauungstrakt unbeschadet wieder verlassen. Sie werden bereits nach kurzer Zeit an einem entfernten Ort wieder ausgeschieden. Praktischerweise werden die Samen vom Vogel auch gleich mit einem Düngervorrat ausgestattet und haben die besten Chancen für eine erfolgreiche Keimung.
Früchte, die für die Vogelverbreitung bestimmt sind haben typischerweise eine rote, gelbe oder schwarzglänzende Farbe. Oftmals wirkt das Fruchtfleisch sogar keimungshemmend. Die Samen erlangen erst nach der Passage eines Vogelmagens, nachdem das Fruchtfleisch verdaut wurde ihre Keimfähigkeit.
Besonderes
In der Volksmedizin wurde die Einbeere früher als "Pestbeere" gegen ansteckende Krankheiten eingesetzt.