Das Echte Lungenkraut ist ab März blühend im Nationalpark Donau-Auen zu beobachten. Auch ohne Blüten kann man die Art gut an ihren weiß gefleckten rauen Laubblättern erkennen. Der Name der Pflanze bezieht sich auf die an eine Lungenoberfläche erinnernde Blattzeichnung.
Merkmale
Das Echte Lungenkraut hat einen dünnästigen Wurzelstock und eine grundständige Blattrosette. Die Pflanze wird 10-30 cm hoch und ist dicht rau behaart. Voll entwickelte Grundblätter sind frischgrün und haben kräftige rundliche, scharf berandete weiße Flecken. Die Grundblätter sind lang gestielt mit einer etwa 10 cm langen, eiförmig-spitzen Laubblattspreite.
Der Stängel ist ebenfalls borstig behaart und mit 4-5 Stängelblättern besetzt. Die dichten Blütenstände erinnern der Form nach an Schlüsselblumen. Die Einzelblüten sind bis 2 cm lang. Sowohl Kelch- als auch Kronblätter sind röhrig verwachsen. Die Farbe der Kronröhre wechselt von anfangs kaminrot zu violett bis azurblau nach der Bestäubung. Die Blütezeit reicht von März bis Mai.
Verbreitung
Die Art kommt in fast ganz Europa vor. In Österreich ist das Echte Lungenkraut in allen Bundesländern häufig bis zerstreut anzutreffen. Man findet die Pflanze in feuchten Edellaubwäldern, Auen und an Bachufern vor. Die Art ist von den Tieflagen bis in die Montanstufe verbreitet.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Pflanze st nicht gefährdet.
Lebensweise
Das Echte Lungenkraut ist eine ausdauernde Blütenpflanze. Die im Herbst gebildeten Laubblätter können grün überwintern. Dies verschafft der Art im Frühjahr einen Vorsprung gegenüber anderen Pflanzen die dann erst Laubblätter ausbilden müssen. Das Lungenkraut kann dadurch zeitig ab März in voller Blüte stehen.
Anders als die echten Frühjahrsblüher die sich bald nach der Blüte und Fruchtbildung wieder in ihre unterirdischen Speicherorgane zurückziehen (Schneeglöckchen, Gelbstern etc.) bleibt das auch schattentolerante Echte Lungenkraut die gesamte Vegetationsperiode sichtbar.
Besonderes
Das Lungenkraut ist eine alte Volksarzneipflanze. Gemäß der Signaturenlehre, dass Ähnliches Ähnliches heilt, sagte man der Art aufgrund ihrer lungenähnlichen Blattzeichnung und -form eine heilsame Wirkung bei Lungenbeschwerden nach. Das Echte Lungenkraut enthält viel Kieselsäure, Saponine, Gerbstoffe, Cerylalkohol, Phytosterine u.v.a. Das blühende Kraut kann gesammelt und als Tee zubereitet werden. Es dient(e) als Hustenmittel und wird (wurde) bei allen Erkrankungen der Luftwege eingesetzt. Auch bei Tuberkulose soll die Pflanze aufgrund ihres hohen Kieselsäuregehaltes eine positive Wirkung haben.