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Bittersüßer Nachtschatten

Solanum dulcamara

Die roten Beeren dieser Pflanze schmecken anfangs bitter und nach einiger Zeit durch die zersetzende Wirkung des Speichels süß. Wegen der Giftigkeit der Pflanze sollte dies allerdings nicht ausprobiert werden. Zur selben Gattung gehören bekannte Kulturpflanzen wie Erdapfel (Kartoffel) und Paradeiser (Tomate).

Merkmale
Dieser sogenannte Halbstrauch besitzt eine verzweigte, am Boden kriechende Grundachse. An diesem entspringen die bis 3 m hoch kletternden, an der Basis verholzten und im oberen Bereich krautigen Stängel. Die Laubblätter sind gestielt und haben eine eiförmig bis breit lanzettlich zugespitzte Spreite. Die Blattspreite ist einfach oder am Grund mit 1 bis 2 Fiederlappen versehen.

Die langgestielten, meist überhängenden Blüten haben blauviolette, später zurückgebogene Blütenblätter und kegelförmig verwachsene gelbe Staubblätter. Die Früchte sind längliche, saftige rote Beeren die für den Menschen giftig sind.

Verbreitung
Die Art war ursprünglich in den sommerwarmen Gebieten Eurasiens verbreitet, ist aber inzwischen u. a. auch nach Nordamerika eingeschleppt worden. Der Bittersüße Nachtschatten besiedelt Auwälder, Erlenbrüche, Ufergebüsche, Röhrichte und feuchte Waldschläge. Die Pflanze ist in allen österreichischen Bundesländern zerstreut bis häufig und bis in die Montanstufe zu finden.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Art gilt nicht als gefährdet.

Lebensweise
Bittersüßer Nachtschatten Als sogenannter Spreizklimmer klettert der Bittersüße Nachtschatten, indem er mit Hilfe seiner Blattstiele andere Pflanzen umschlingt. Nach der Blütezeit von Juni bis August werden in einem Blütenstand bis zu 25 Beeren gebildet, deren Giftigkeit mit zunehmender Reife abnimmt. Für die Samenverbreitung sorgen Vögel.

Besonderes
Die ganze Pflanze, besonders aber die Triebspitzen und die unreifen Früchte sind wegen der enthaltenen Alkaloide giftig. Im Volksglauben galt die Pflanze aufgrund der durchaus wohlschmeckenden Triebspitzen und Beeren als Sinnbild der Heimtücke. Bereits 30-40 unreife Beeren sind für Kinder tödlich. Symptome sind Erbrechen und Durchfall, Zungenlähmung und in seltenen Fällen schließlich der Tod durch zentrale Atemlähmung.

In der Hexenkunst diente die Pflanze zur Herstellung von Flugsalben, in der Volksmedizin werden dem Bittersüßen Nachtschatten abführende, harn- und schweißtreibende Eigenschaften nachgesagt. Die Extrakte sind selten noch in Hustensäften, als Blutreinigungsmittel und äußerlich bei chronischen Hautleiden in Verwendung.

 

 

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