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Wasserpflanzen – Ästiger Igelkolben

Sparganium erectum

Der Igelkolben verdankt seinen Namen den stacheligen, kugelig angeordneten Fruchtständen. Er ist nah mit dem größer werdenden Rohrkolben verwandt und gemeinsam mit diesem immer wieder in den Röhrichtgürteln verlandender Augewässer zu finden.

Merkmale
Die Pflanze wird zwischen 50 und 150 cm hoch und verfügt über 2zeilig gestellte an der Basis 3kantige Blätter. An der hellgrünen Farbe der gekielten Blätter sind auch nicht blühende Pflanzen gut vom blaugrünen Rohrkolben unterscheidbar.

Verwechslungsgefahr besteht auch mit vegetativen Exemplaren der Schwanenblume, die sich aber durch rötlich überlaufene Blattbasen und die mit Brutknöllchen besetzte Grundachse unterscheidet. Der Ästige Igelkolben bildet im Unterschied zu den anderen Vertretern dieser Gattung nie Schwimmblätter aus.

An den rispig verzweigten Blütenständen sind oben die männlichen und unten die weiblichen Blüten zu kugeligen Köpfchen zusammengedrängt. Die Blüte der Pflanze fällt auf die Monate Juni bis August. An der kriechenden Grundachse werden zahlreiche dünne Ausläufer gebildet.

Verbreitung
Die gesamte Gattung Sparganium umfaßt etwa 20 verschiedene Arten, die fast ausschließlich in der Nordhemisphäre verbreitet sind. Nur eine Art kommt auf der Südhalbkugel in Neuseeland vor. Das Areal des Ästigen Igelkolbens reicht von Nordafrika bis zum Polarkreis und im Osten bis Japan. Die Art besiedelt Röhrichte nährstoffreicher stehender und langsamfließender Gewässer, Tümpel, Gräben und Sumpfwiesen und kommt bis in die Montanstufe vor.

Gefährdung und Schutzstatus
Der Ästige Igelkolben ist in Österreich der häufigste Vertreter seiner Gattung und in allen Bundesländern vertreten. Es werden mehrere Unterarten unterschiedlichen Gefährdungsgrades beschrieben. Gemäß der Wiener Naturschutzverordnung sind alle Arten der Gattung Sparganium teilweise geschützt.

Lebensweise
Der Ästige Igelkolben bevorzugt Röhrichtzonen mit 30 - 60 cm Wassertiefe. Zuerst blühen die männlichen, danach die weiblichen Blüten. Die Bestäubung erfolgt wie bei vielen Röhrichtpflanzen durch den Wind.

Die runden stacheligen Fruchtstände zerfallen wenn sie reif sind in schwimmfähige Früchte die durch das Wasser und Wasservögel verbreitet werden. Sie keimen besonders gut auf kurzfristig trocken gefallenen Schlammböden. Innerhalb eines geschlossenen Röhrichtbestandes ist eine erfolgreiche Keimung so gut wie unmöglich. Die dort bereits etablierten Pflanzen vermehren sich durch die Bildung von Ausläufern.

Im Wurzelbereich herrscht beim Igelkolben eine Arbeitsteilung zwischen Haftwurzeln und sogenannten Nährwurzeln die auf die Aufnahme von Nährstoffen spezialisiert sind.

Besonderes
Fossile Überreste des Igelkolbens wurden auch in den Ausgrabungen von Pfahlbau-Siedlungen gefunden. Die langen Blätter können zum Dachdecken verwendet werden, die unteren saftigen Stängelteile sind roh essbar oder können als Wildgemüse verkocht werden.

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