Der Wespenbussard ist ein ausgesprochener Nahrungsspezialist. Wie der Name bereits verrät, sind seine Hauptnahrungsquellen Larven von Wespen, Bienen und Hummeln.
Merkmale
Der Wespenbussard erreicht eine Körperlänge von 50 bis 60 cm, die Flügelspannweite beträgt 135 bis 160 cm und sein Gewicht schwankt zwischen 500 und 1000 g. In der Größe ist der Wespenbussard dem Mäusebussard sehr ähnlich, hat aber eine schlankere Gestalt mit längeren Flügeln und längerem Schwanz. Das Gefieder ist in der Färbung sehr variabel, oberseits meist dunkelbraun, unterseits meist hell mit dunkler Bänderung auf Schwanz und Schwungfedern, fast ganz weiß oder ganz braun. Der Kopf ist taubengrau und wird im Flug kuckucksartig weit vorgestreckt. Die Iris der Augen ist stets gelb.
Der Flügelschlag ist ruhiger und weniger steif als beim Mäusebussard. Gerüttelt wird kaum. Sehr selten, zumeinst während der Brut am Brutplatz, lässt sich ein klagendes, hohes „ piühü“ oder ein „dühdlilöh“ hören. Der Wespenbussard ist wesentlich seltener zu hören als der Mäusebussard. Zwischen April und Mai kehren die Altvögel zu ihren Nistplätzen zurück und vollführen ihre Balzflüge. Sie segeln in weiten Kreisen nach oben, fallen schräg nach unten und steigen den Schwung nützend wieder hinauf. Dabei schlagen sie die Flügel mehrmals über dem Körper zusammen.
Hoch auf einem Baum wird das Nest entweder komplett neu von beiden Partnern erreichtet, oder bestehende Raubvogel- oder Krähennester werden als Unterlage verwendet. Mit frischen grünen Zweigen wird der Nestrand ausgelegt. Zwischen Mai und August werden in das Nest 2 rotbraune Eier mit dunkleren Flecken gelegt. Nach ca. 30 bis 35 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die Elterntiere wechseln sich bei der Brut regelmäßig ab. Das Männchen versorgt seine Partnerin nach dem Schlüpfen der Jungtiere mit Nahrung. Die Jungvögel erkunden ungefähr ab dem 40. Tag fliegend die Umgebung.
Verbreitung
Der Wespenbussard ist ein Zugvogel und verbringt die warmen (Vor-) Sommermonate (April bis September) in ganz Europa, mit Ausnahme Nordschwedens, der Iberischen Halbinsel und Süditalien. Die kalten Wintermonate bleibt der Wespenbussard im tropischen Afrika.
Gefährdung und Schutzstatus
Der Wespenbussard ist potentiell eine gefährdete Art, durch seine geringe Siedlungsdichte kann er aber rasch in eine höhere Gefährdungskategorie geraten.
Lebensweise
Bevorzugt werden hügelige Waldlandschaften, in denen sich Laub- und Mischwald, Felder und Wiesen abwechseln. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus Larven und Puppen von Wespen, Bienen und manchmal auch Hummeln, deren Nester er mit seinen Krallen ausscharrt. Erwachsene Wespen und Hummeln werden ebenso verzehrt wie andere große Insekten, Frösche, Eidechsen, gelegentlich auch kleine Säugetiere.
Besonderes
Um vor den Stichen seiner bevorzugten Nahrung geschützt zu sein, hat der Wespenbussard Hornplättchen an den Füßen, zu Schlitzen verengte Nasenlöcher und schuppenartige Kopffedern.