Schwalben – Uferschwalbe

Riparia riparia

In vegetationslosen Steilwänden an Flussuferabbrüchen waren in unseren Breiten früher viele Uferschwalben-Kolonien daheim. Heute gibt es diesen Lebensraum in Mitteleuropa kaum noch, die Art weicht zunehmend auf Ersatzlebensräume aus.

Merkmale
Mit etwa 12 cm Körperlänge ist die Uferschwalbe die kleinste europäische Schwalbenart. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Die Oberseite ist dunkelbraun bis grau, die Unterseite mit Ausnahme der erdbraunen Brustseiten und des Brustbandes weiß. Der Schwanz ist schwach gegabelt.

Verbreitung
Die Uferschwalbe war ein weit verbreiteter Koloniebrüter des Tieflandes von West-Europa bis zum Pazifik sowie in Nord-Amerika. Zunehmend verliert sie jedoch ihren Lebensraum an Flüssen und weicht in Ersatzhabitate wie Sand- und Kiesgruben aus. Im Nationalpark Donau-Auen wurde jüngst eine Kolonie im Bereich Mannswörth beobachtet, bei einer donauweiten Bestandserhebung 2011 konnten jedoch keine Exemplare im Schutzgebiet dokumentiert werden. Im Donau-Unterlauf hingegen finden sich zur Zeit noch große Bestände.

Gefährdung und Schutzstatus
Mit Ausnahme von Polen und Ungarn ist die Uferschwalbe in allen Roten Listen Mitteleuropas verzeichnet. Flussregulierung hat ihre Brutmöglichkeiten erheblich verringert. Kies- und Sandgruben sind nicht nur instabil, sondern bestehen meist nur wenige Jahrzehnte - sie können daher die ursprünglichen Habitate nicht auf Dauer ersetzen.

Lebensweise
Für ihr Nest baut die Uferschwalbe ca. 70 cm lange Röhren in sandige, frisch abgebrochene Steilwände. Nahrung sucht sie über Wiesen und Feldern in Gewässernähe.

Die Art kehrt im April aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurück und beginnt das Brutgeschäft. Nach dem Nestbau werden in die mit Gräsern und Wurzeln gepolsterte Nistkammer 4 bis 7 weiße Eier gelegt. Nach 20 bis 24 Tagen fliegen die Jungvögel aus. Ein Teil der Uferschwalben brütet je nach Legebeginn und Witterung ein 2. mal.

Besonderes
Rufe ermöglichen innerhalb der oft großen Kolonien ein individuelles Erkennen zwischen Partnern sowie zwischen Jungen und Eltern.

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