Käfer – Ufer-Aaskäfer

Necrodes littoralis

Diese Art wird auch Ufer-Totengräber genannt. Man findet die Tiere in größeren Kadavern, mitunter auch an menschlichen Leichen. Die Käfer sind gut erkennbar an den orangeroten vorderen 3 Fühlergliedern.

Merkmale
Die Größe der erwachsenen Käfer erreicht 25 mm. Der gesamte, ziemlich flache Körper ist vollständig schwarz gefärbt. Er ist von Flügeldecken bedeckt die abgestutzt sind. Sie weisen 3 Rippen auf die bis zum hinteren Rand reichen.

Die Unterscheidung der Geschlechter kann man anhand der verdickten Schenkel der Hinterbeine beim Männchen treffen. Typischerweise haben diese Käfer große, vorgequollene Komplexaugen.

Verbreitung
Der Ufer-Aaskäfer ist in Europa bis auf den hohen Norden überall verbreitet. Es ist die einzige Art seiner Gattung in Mitteleuropa.

Gefährdung und Schutzstatus
Es liegt keine Gefährdung vor, jedoch waren Ufer-Aaskäfer früher häufig anzutreffen, mittlerweile sind sie selten geworden.

Lebensweise
Die Käfer sind lebhaft und fliegen gern. Sie werden vom Aasgeruch angelockt. Über die Fühler nehmen die Partner Kontakt zueinender auf, nachfolgend kommt es zur Paarung. Teilweise greifen sie auch Insekten und Schnecken an, um ihre Eier darunter abzulegen oder sie selbst zu verzehren. Die Eiablage erfolgt in mehreren Gängen in die Erde, niemals direkt am Aas. Die geschlüpften Larven sind außerordentlich beweglich und ähneln einer Kellerassel. Am Hinterende besitzen sie einen als Nachschieber vorstülpbaren After der beim Kriechen dienen soll. Die Larve lebt verborgen im toten Tier und wächst unter mehrmaligen Häutungen schnell heran. Besonders nach der 1. Häutung werden die Larven von ihrer Mutter gefüttert, da sie aufgrund ihrer noch weichen Mundwerkzeuge nicht in der Lage sind Nahrung zu zerkleinern. Sollten Käfer oder Larven in Gefahr kommen, so lassen sie eine sehr unangenehm riechende Flüssigkeit aus dem After austreten. Generell haben sie auch einen widerlichen Aasgeruch an sich haften.

Durch das Beseitigen von Aas erfüllen sie eine wichtige Rolle als „Gesundheitspolizei“ der Natur. Vom Moment des Sterbens bis zur völligen Verwesung ist das tote Tier für Aaskäfer als Nahrung begehrt. Sie sind als einer der Ersten da und gehen als letzte wieder weg. Dies deshalb, weil sie durch ihre geringe Größe nur langsam fressen können.

Besonderes
Tierpräparatoren bedienen sich gern verschiedener aasfressenden Insekten und nutzen auch die Verwesung selbst, um kompliziert gebaute Knochen unversehrt aus dem Fleisch zu bekommen. Zum Beispiel hat das Skelett einer Ringelnatter 200 Wirbel und 400 dünne Rippen, es wäre unmöglich von Menschenhand befreibar.

Oftmals kann man kleine gelbliche Milben auf den Aaskäfern finden, die meisten Arten sind keine Parasiten sondern leben in Symbiose mit ihnen. Da Fliegen meistens schneller am Aas sind als die Käfer, legen sie auch sehr schnell ihre Eier ab. Die Milben nutzen nun den Transport zu den Fliegeneiern und fressen sie auf. Die Käfer wiederum finden als Gegenleistung eine madenfreie Kost vor.

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