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Teichmolch

Lissotriton vulgaris vulgaris

Die grazilen, farbenprächtig gezeichneten Männchen des Teichmolches mit ihrem anmutigen Paarungsspiel entsprechen so gar nicht dem landläufigen Bild vom ekelig-warzigen, bräunlichen Lurch.

Merkmale
Dies ist der zarteste unserer heimischen Molche. Die 5 dunklen Längsstreifen auf der Kopfoberseite sind besonders bei den Männchen deutlich erkennbar. Die Oberseiten der Weibchen sind zumeist lehmfarben, die Männchen dunkler. Rundliche dunkle Flecken, bei den Weibchen oft als Wellenstreifen, zeichnen die Oberseite.

Die Flanken werden nach unten zu heller, der Bauch ist gelblich bis intensiv rötlich mit dunklen Flecken. Männchen besitzen zur Paarungszeit einen wellig gebuchteten Rückenkamm, der über der Schwanzwurzel nicht eingesenkt ist.

Verbreitung
In allen tiefen Lagen Österreichs. Im gesamten Nationalpark Donau-Auen heimisch.

Gefährdung und Schutzstatus
Wie alle einheimischen Amphibien durch Lebensraumzerstörung bedroht.

Lebensweise
Teichmolche sind im Sommerhalbjahr in vielen Kleingewässern zu finden. Im Spätsommer und Herbst verlässt jedoch der Großteil das Gewässer, die Tiere bleiben aber zumeist in unmittelbarer Nähe. Solange die Temperaturen dies zulassen suchen sie in den feuchten Nachtstunden nach Nahrung. Tagsüber dienen die kleinen Höhlungen unter Baumstümpfen und größeren Steinen als Versteck.

Zur Überwinterung werden auch modernde Baumstümpfe und die Bauten verschiedener Kleinsäuger angenommen. Wie alle Larven unserer Molche ernähren sich auch Teichmolchlarven ausschließlich räuberisch. Sie überwältigen ihre Beute durch "Saugschnappen", indem durch schnelles Öffnen des Mundes und Senken des Mundbodens ein Wasserstrom erzeugt wird der die Nahrung in die Mundhöhle einsaugt. Kleine Wassertiere, z. B. Insektenlarven und Kleinkrebse werden erbeutet. Auch beim Fressen von Eiern und kleinen Quappen anderer Amphibienarten wurden Teichmolchlarven schon beobachtet. Auch adulte Molche können durch Saugschnappen Beute aufnehmen, packen aber größere nicht ansaugbare Objekte durch Greifen mit den Kiefern.

Besonderes
Eindrucksvoll und oft gut zu beobachten ist das Paarungsspiel der Teichmolche. Die Männchen suchen im Gewässer nach Weibchen, wobei neben den durch die Bewegung ausgelösten Druckwellen auch optische Reize und Duftstoffe eine Rolle spielen. Durch Beriechen der weiblichen Kloakengegend stellt das Männchen an den artspezifischen Duftstoffen fest, ob es sich tatsächlich um ein paarungsbereites Weibchen handelt. In diesem Fall wird es unter dauernden Balzbewegungen verfolgt und das Männchen versucht, sich durch schnelle Schwimmbewegungen frontal vor das Weibchen zu stellen. Nicht oder kaum paarungsbereite Weibchen, welche davon kriechen oder flüchten, werden häufig mehrfach verfolgt.

Paarungswillige Weibchen bleiben stehen und das Männchen setzt mit charakteristischen Schwanzbewegungen fort. Konnte das Weibchen erfolgreich umworben werden, so bewegt es sich langsam auf das Männchen zu. Dieses zieht sich unter Beibehaltung der Schwanzbewegungen langsam rückwärts zurück. Folgt das Weibchen, so dreht sich das Männchen um und kriecht noch 5 bis 10 cm davon. Dann verharrt es und schlängelt den leicht erhobenen Schwanz, bis das Weibchen herankriecht und ihn mit der Schnauzenspitze berührt. Das Männchen zieht den Schwanz nun seitlich an den Körper heran, setzt eine Spermatophore ab und kriecht ein wenig weiter. Das Weibchen nähert sich nochmals bis es wieder den Schwanz des Männchens berührt. Dabei erreicht seine Kloake jene Stelle, an welcher das Männchen die Spermatophore abgesetzt hat. Der oben befindliche Spermienbehälter wird vom Weibchen in die Kloake aufgenommen.

Weibchen können sich im Verlaufe einiger Tage mit mehreren Männchen paaren, ebenso umwerben Männchen mehrere Weibchen. Einige Tage nach der Paarung beginnt das Weibchen mit der Eiablage, welche mehrere Tage bis Wochen dauern kann.Dabei kriecht das Weibchen zwischen Wasserpflanzen umher und sucht mit den Hinterbeinen ein geeignetes Blättchen aus. Dieses wird mit beiden Hinterbeinen solange an die Kloake gedrückt, festgehalten und geformt, bis ein Ei ausgetreten ist und das Pflanzenmaterial dieses wie eine kleine Tasche einhüllt.

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