Der Sumpfrohrsänger lebt, wie der Name schon vermuten lässt, in buschigen Gewässerrändern - aber auch in einiger Entfernung vom Wasser, wie zum Beispiel nahegelegenen Rapsfeldern.
Merkmale
Der Sumpfrohrsänger wird 12,5 bis 13 cm groß, hat eine Flügelspannweite von 17 bis 21 cm und hat ein Gewicht von 11 bis 14 g. Die Oberseite ist olivbraun bis braun gefärbt, das Schwanzende (der Bürzel) ist beigebraun und der Bauch ist gelblichweiß mit einem weißlichen Kehlfleck. Die Flügel sind durch hell/dunkel Effekte der Federränder an Handschwingen und Schirmfedern kontrastreicher als bei anderen Rohrsänger der gleichen Familie. Die Beine sind hellbraun. Männliche und weibliche Tiere sehen gleich aus.
Die Stimme ist ebenfalls einem Teichrohrsänger sehr ähnlich, nur wenige bis keine Strophengliederungen. Der Sumpfrohrsänger singt laute und schnelle Folgen von zahlreichen Vogelstimmenimitationen einheimischer als auch fremdländischer Arten. Er erlernt auch während seines Vogelzuges nach Afrika neue Stimmen, untermischt diese aber mit einigen charakteristischen Tönen: „tzä-bii“ oder kurze Töne bei Störung: „tschrr“, „tschak“, „wäd“.
Verbreitung
Acrocephalus palustris ist als Zugvogel, im Zeitraum Mai bis September anwesend, in Mitteleuropa und in Westasien beheimatet. Sein Winterquartier liegt südlich des Äquators in Afrika. Der Sumpfrohrsänger bevorzugt dichte Gewässerverbuchungen, Brennnesseldickichte, Schilfbestände, verwilderte Gärten und nahegelegene Getreide- und Rapsfelder.
Gefährdung und Schutzstatus
Diese Art ist generell in Österreich nicht gefährdet, nur in Vorarlberg gilt sie als potentiell gefährdet bzw. Gefährdung droht.
Lebensweise
Von Mai bis Juli wird gebrütet, eine Brut im Jahr, mit 3 bis 5 bläulichen Eiern. Das lockere, flache Nest wird an Schilfhalmen, Brennnesselhalmen oder Getreidehalmen befestigt. Innerhalb von 12 bis 14 Tagen schlüpfen die Jungtiere und werden nach 10 bis 14 Tagen flügge. Die Jungtiere werden mit Spinnen, kleinen Weichtieren, Insekten und deren Larven gefüttert. Mit 1 Jahr werden die Jungtiere geschlechtsreif.
Besonderes
Wie der Teichrohrsänger kann auch der Sumpfrohrsänger nachts singend gehört werden. Deutlichste Unterscheidung, zu anderen Rohrsängern, kann der Standort (im Feld ohne direkten Wasserbezug, oder im Brennnesseldickicht) sein.