Im Prachtkleid schillert das Gefieder des Stars, unübersehbar sträubt der intensiv singende Vogel das Kehlgefieder und flattert heftig mit gespreizten Flügeln. Berühmtheit hat ihm auch sein Talent eingebracht, Tierstimmen und Laute nachzuahmen.
Merkmale
Der schwätzende Gesang wird immer von exponierter Warte vorgetragen und besteht aus einer Vielzahl von abfallenden und ansteigenden Pfeiftönen, immer gespickt mit Lauten die er in seiner Umgebung gelernt hat. Das kann das „Miauen“ des Mäusebussards ebenso sein wie das Klingelgeräusch eines Mobiltelefons.
Die Farbe des Gefieders variiert zwischen Frühjahr und Herbst, im Schlichtkleid weisen die Federn eine schwärzliche Farbe mit einem metallischen Glanz und einer hellen Spitze auf, der Star erscheint dadurch hell gepunktet. Sind die Federspitzen im Frühjahr abgenutzt, so entsteht ein insgesamt metallisch glänzendes Federkleid.
Das Gewicht des Stars liegt um 80 g, die Körperlänge ist mit ca. 20 cm etwas kleiner als die Amsel. Seine Gestalt ist untersetzt und kurzschwänzig. Der Schnabel ist zur Brutzeit leuchtend zitronengelb, sonst dunkler und unauffällig.
Im Flug wirken Stare kompakt und spitzflügelig, typischerweise wird zwischen Ruderflug und Gleitflugphasen abgewechselt.
Verbreitung
Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich flächendeckend über ganz Europa, der Großteil der Population überwintert im Mittelmeerraum oder im atlantischen Westeuropa. Der Star bevorzugt Gärten, Parks und offene Kulturlandschaften. Auf Grund des Baumhöhlenangebots ist er auch im Nationalpark Donau-Auen häufig zu beobachten.
Gefährdung und Schutzstatus
Durch seine Eigenschaft als Kulturfolger ist der Star nicht gefährdet.
Lebensweise
Die Ernährung ist jahreszeitlich sehr unterschiedlich. Während der Star im Frühjahr und Frühsommer vor allem bodenlebende Insekten, Würmer und Schnecken sucht, frisst er im übrigen Jahr überwiegend Obst und Beeren aller Art. Bei der Nahrungssuche trippeln die Tiere schnell und geschäftig, der Kopf macht dabei immer Nickbewegungen.
Nachts werden gemeinsame Schlafplätze genutzt, diese liegen vor allem in größeren Schilfgebieten oder in Baum- und Strauchgruppen, durchaus auch in Städten. Von der Ferne kann die Besiedelung eines Schlafplatzes einem Tornado ähneln, da die Stare wie aus einer Wolke schlauchförmig nach unten fliegen.
Für die Brut verwendet diese Art gerne Höhlen, die einen Eingang von mindestens 50 mm haben. Er besiedelt gerne ungenutzte Spechthöhlen, polstert sie etwas unordentlich aus und legt 4-7 einfärbig türkise Eier in das Nest. Nach 2wöchiger Brutzeit, bei der sich beide Partner abwechseln, und einer Nestlingszeit der Jungvögel von 3 Wochen ist der Nachwuchs flügge. Bis zur Selbstständigkeit werden die Jungen außerhalb des Nestes noch einige Tage mit Futter versorgt.
Besonderes
Stare sind sehr gesellige Vögel, nach der Brutzeit schließen sie sich zu riesigen, den Himmel verdunkelnden Schwärmen zusammen, die 1 Million Individuen zählen können. Schon die Jungvögel bilden nachdem sie selbstständig geworden sind kleine Schwärme, die immer größer werden. Spektakulär dabei sind die völlig synchronisierten Bewegungen der Vögel. Der Schwarm zieht sich ähnlich wie ein Fischschwarm ruckartig zu annähernder Kugelform zusammen, diese Form kann dann pulsieren oder Wellen bilden. Diese Strategie wird auch sehr erfolgreich gegen „Flugfeinde“, wie den Wanderfalken angewendet. Dem angreifenden Greifvogel wird die Auswahl eines einzelnen Vogels damit unmöglich gemacht.