Das vorwiegend schwarze Erscheinungsbild macht diesen Wald bewohnenden Storch fast unverwechselbar. Je nach Lichteinfall schimmern die Federn aber kupferartig, grünlich oder purpurn.
Merkmale
Das Gefieder des Schwarzstorchs ist am Kopf, Hals, den Schwingen und dem Rücken metallisch glänzend schwarz. Die langen Beine und der bis zu 20 cm lange Schnabel zeigen während der Brutzeit eine leuchtend rote Farbe.
Mit einem Gewicht von ungefähr 3 kg ist Ciconia nigra geringfügig leichter und kleiner als der Weißstorch. Als gute Segelflieger können die Tiere oft stundenlang im Aufwind segeln. Auch im Wald wird behände manövriert, da die Flügel im Bug stark abgewinkelt werden können. Das Flugbild zeigt einen ausgestreckten Hals und gestreckte Beine die das Schwanzende überragen.
Verbreitung
Der Schwarzstorch ist ein Langstreckenzieher, der bei uns im Mai in seinem Brutrevier ankommt und im August wieder nach Südwest-Afrika zieht. Er ist lückenhaft von Ost- bis Westeuropa verbreitet. Auch im Luftraum über dem Nationalpark Donau-Auen ist regelmäßig der Schwarzstorch zu beobachten.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Bestände der Schwarzstorch-Populationen beginnen sich etwas zu erholen. Eine der bedeutendsten Gefährdungsursachen in den Brutgebieten stellt die Kollision mit Stromleitungen dar.
Lebensweise
Der Schwarzstorch ist ein Einzelgänger, selbst auf dem Zug vergesellschaftet er sich nur gelegentlich mit dem Weißstorch. Die tagaktiven Vögel suchen ihre Nahrung vor allem beim Abschreiten im seichten Wasser. Dabei stochern sie nach Insekten wie Libellenlarven, Wasserkäfern und Köcherfliegen. Nach dem Erkennen der Beute wird blitzschnell zugestoßen. Vor allem Fische, aber auch Frösche und Molche sind ein weiterer wichtiger Nahrungsbestandteil. Teils werden auch Wasserpflanzen gefressen und der Nachwuchs wird gelegentlich mit pflanzlicher Kost versorgt. Nachdem die Tiere aus ihrem Winterquartier zurückgekommen sind treffen sie als sehr ortstreue Vögel wieder in den Revieren ein und beziehen die selben Brutplätze mit ihrem Partner. Das nun vereinte Paar markiert das Territorium durch eindrucksvolle synchrone Flugbewegungen mit darauf folgenden spiraligen Abstürzen. Die Brutreviere sind mit oft mehr als 100 Quadratkilometern recht groß.
Die Nester stellen große Bauten im Wipfelbereich hoher Bäumen oder in Felsen dar. Nach einer Brutzeit von ca. 5 Wochen schlüpfen die Jungvögel. Es werden durchschnittlich 2 bis 3 Junge pro Brut nach 9 bis 10 Wochen flügge.
In der Regel bevorzugen die scheuen Störche naturbelassene, ungestörte Laub- und Mischwälder mit eingestreuten kleinen Lichtungen, wobei Sümpfe, Bäche, Waldteiche oder Feuchtwiesen nicht fehlen sollten. Am Horst muss absolute Ruhe herrschen, da die Tiere sonst die Brut aufgeben. Die Fluchtdistanz von Ciconia nigra beträgt mehr als 300 m.
Besonderes
Bei der Wasserjagd werden häufig die Flügel ausgebreitet. Über die Ursache gibt es 2 Theorien: Einerseits könnten so die Lichtreflexionen auf dem Wasser vermindert werden und dadurch bessere Sicht für die Jagd herrschen, andererseits könnte es bedeuten, dass durch die Lichtabschirmung eine Fluchthöhle für verfolgte Fische vorgetäuscht wird und sie so leichter zu erbeuten sind.