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Spechte – Schwarzspecht

Dryocopus martius

Der Schwarzspecht ist die bei weitem größte Spechtart unseres Gebietes und der einzige größere schwarze Vogel mit rotem Genickfleck oder feuerrot leuchtendem Scheitel. Er gilt als Zimmermann des Waldes.

Merkmale
Der Flug eines Schwarzspechtes ähnelt dem eines Eichelhähers, doch kann man oft den deutlich gebogenen Nacken erkennen. Das Männchen dieser krähengroßen Spechtart besitzt ein weißes Auge, einen elfenbeinfärbigen Schnabel und eine rote Kopfplatte. Im Unterschied dazu beschränkt sich das Rot beim Weibchen auf einen nur kleinen roten Fleck am Hinterkopf.

Bei juvenilen Schwarzspechten weist die rote Kopfplatte annähernd die gleichen Dimensionen auf wie bei erwachsenen Tieren, doch ist das Rot eher fleischfarben matt. Die Iris ist schwarz. Diese Farbmerkmale zeichnen sie bis zu 1 Jahr aus, dann lassen sie sich von älteren Spechten nicht mehr unterscheiden.

Beide Geschlechter verfügen über eine ganze Reihe von Lautäusserungen, die man oft über 100e m hört. Zu den am häufigsten gehörten zählen ein lautes "Klikliklikli" im Flug und ein etwas wimmerndes "Klüe" im Sitzen.

Verbreitung
Hauptverbreitungsgebiet von Dryocopus martius sind ausgedehnte und ruhige Waldungen im Norden Europas und die stillen Wälder der Alpen. Schwarzspechte siedeln sich in beinahe jedem Waldtyp an, solange ein gewisser Nadelholzanteil vorhanden ist. Bei uns im Nationalpark findet er besonders das liegende Totholz, die morschen Holzstümpfe und die vielen starken Stämme anziehend. Jedes Paar beansprucht ein Revier von oft mehreren Quadratkilometern Größe.

Solange keine starken Nahrungsengpässe in schneereichen Wintern auftreten, sind sie weitgehend ortstreu. Sollte für Jungvögel keine Revier-Etablierung möglich sein, sind sie durchaus in der Lage bis zu einigen 100 km zu wandern.

Gefährdung und Schutzstatus
In Mitteleuropa ist Dryocopus martius ein weit verbreiteter Brutvogel. Die Bestände sind weitgehend stabil, teilweise wird das Verbreitungsareal noch erweitert.

Lebensweise
Die Hauptnahrung besteht vor allem aus Käfern und deren Larven, die im Holz und unter der Rinde leben, sowie holz- oder totholzbewohnenden Ameisenarten, deren Gänge und Nester mit wuchtigen Schlägen freigelegt werden. Von abgestorbenen Bäumen werden große Rindenflächen entfernt, um an darunter lebende Insekten zu gelangen.

Zur Brut schreiten die Vögel meist im April, dazu wird ein entsprechender Baum mit ungefähr 40 cm Durchmesser ausgewählt, der Bau einer Bruthöhle dauert rund 4 Wochen. In etwa 10.000 Holzspäne werden vom Specht in dieser Zeit herausgehackt. Die Höhle wird von beiden Partnern gezimmert, der Innenausbau wird eher vom Männchen bewerkstelligt.

Die meist 4 Eier werden 13 Tage bebrütet, dann wird ca. 4 Wochen im Nest gefüttert.

Die anschließende Führungszeit, wo die flüggen Jungen noch betreut werden beträgt mindestens 4 Wochen.

Die Lebenserwartung liegt bei bis zu 14 Jahren, Gefahren für Schwarzspechte gehen von seinen natürlichen Feinden Habicht und Marder aus.

Besonderes
Schwarzspechthöhlen erkennt man immer an der ovalen Form (höher als breit) des Einflugloches, alle anderen Spechte haben kreisrunde Eingänge.

Da die gezimmerten Höhlen besonders geräumig sind (bis zu 60 cm tief), gibt es 58! Tierarten, die Nachnutzer dieser Höhlen werden wollen - z. B. verschiedene Eulenarten, Gänsesäger, Bilche, Hornissen usw.

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