Schlammpeitzger

Misgurnus fossilis

Der zur Gattung der Schmerlen gehörende Schlammpeitzger (auch Schlammbeißer) ist ein im Nationalpark Donau-Auen am Boden von Gewässern lebender, kleiner länglicher Fisch.

Merkmale
Der 15 bis 30 Zentimeter lange, in Bodennähe lebende und nur wenig mobile Schlammpeitzger hat einen im Querschnitt runden Körper, welcher in der Schwanzregion abgeflachter ist. Seine Schwanzflosse ist abgerundet.

Auf seinem Körper befinden sich seitlich dunkle und helle Längsstreifen. Die mit kleinen runden Schuppen bedeckte Haut ist sehr schleimig. Das Maul des Schlammpeitzgers ist unterständig und es befinden sich 10 Barteln auf diesem. Davon sind drei Paar am Oberkiefer und zwei Paar am Unterkiefer.

Verbreitung
Misgurnus fossilis findet man in stehenden Gewässern und an Ufern von größeren Flüssen. Er ist von Europa bis Asien verbreitet. Vor allem stark bewachsene Lebensräumen mit einem hohen Anteil an Schlamm werden dabei bevorzugt.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Art ist in ihrer Bestandsentwicklung stark rückläufig und stark gefährdet, da viele Feuchtgebiete trockengelegt werden bzw. selbständig austrocknen.

Lebensweise
Schlammpeitzger sind eher nachtaktiv. In ihr Nahrungsspektrum fallen kleine wirbellose Tiere, die im Wasser zu finden sind. Bei der Suche nach Nahrung helfen die Barteln beim Auffinden. Tagsüber vergraben sie sich im Schlamm.

Dies tun sie auch, wenn der Wasserstand des Gewässers, in dem sie leben, sinkt. Durch die akzessorische Darmatmung gelingt es den Tieren auch bei Trockenperioden, durch ihre stark durchblutete Darmschleimhaut atmosphärische Luft zu atmen.

Über die Vermehrung dieser Fische ist nur wenig bekannt. Die klebrigen Eier (12.500 bis 170.000) werden über mehrere Wochen portionsweise an Pflanzenmaterial bzw. anderen im Wasser befindlichen Gegenständigen angeheftet oder frei am Gewässergrund abgegeben. Die nach zirka 9 Tagen geschlüpften Larven ähneln den Larven von Schwanzlurchen, da sie äußere Kiemen besitzen. Nach zwei Jahren sind die Tiere geschlechtsreif.

Besonderes
Dieser kleine Fisch wird in manchen Gebieten auch „Furzgrundel“ oder „Gewitterfurzer“ genannt, da er Luft schluckt, welche bei Bedrohungen über den After abgegeben wird. Diese austretende Luft macht quietschende Geräusche.

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