Dieser Käfer hat seinen Namen aufgrund der auffälligen Ziegelrotfärbung des Halsschildes und der Flügeldecken. Auffällig ist auch die flache und langgestreckte Gestalt. Die Unterscheidung der Geschlechter ist an den Fühlern möglich.
Merkmale
Während die Fühler beim Männchen kammzähnig sind, also vom 3. Segment an gekämmt sind, sind sie bei Weibchen sägezähnig. Der 14 bis 18 mm lange Körper ist bis auf Halsschild und Flügeldecken tiefschwarz.
Als ähnliche Art existiert der Rotköpfige Feuerkäfer (Pyrochroa serraticornis), der mit rotem Kopf ausgestattet ist, jedoch deutlich seltener vorkommt.
Die gelblich bis kräftig gelb gefärbte Larve besitzt am Hinterteil 2 Dornen die ihr ein wehrhaftes Aussehen geben. Die 3 Beinpaare sind im vorderen Körperdrittel positioniert. Die Entwicklung zum erwachsenen Insekt dauert 2 bis 3 Jahre, die Größe kann bis zu 25 mm betragen.
Verbreitung
Diese kleine auffällige Käferfamilie ist bei uns in Mitteleuropa mit 3 Arten beheimatet. Die adulten Käfer leben an Waldrändern und Lichtungen meist in der niedrigen Strauch- und Krautschicht.
Gefährdung und Schutzstatus
Pyrochroa coccinea ist nicht gefährdet und solange Totholz im Wald belassen wird sogar häufig.
Lebensweise
Den erwachsenen Käfer kann man im Mai und Juni vor allem auf Blüten, wo er süße Pflanzensäfte oder Honigtau von Blattläusen zu sich nimmt, oder an Totholz finden.
Die Larve lebt unter loser Rinde auf Totholz, mit Hilfe ihrer Beißwerkzeuge gräbt sie sich dort Gänge oder benutzt solche anderer Rindenbewohner. Aufgrund ihrer Lebensweise ist sie von extrem flacher Statur. Ihren Nahrungsbedarf deckt sie räuberisch mit Insektenlarven, sehr gerne auch Borkenkäferlarven. Aus diesem Grund wird der Käfer von der Forstwirtschaft auch als Nützling bezeichnet. Bei Nahrungsmangel dezimieren sich die Larven auch gegenseitig. Die Verpuppung erfolgt im Frühjahr in einer Puppenwiege zwischen Rinde und Holz, 2 Monate später schlüpfen die fertigen Käfer.
Besonderes
Manchmal können Männchen den Partnerinnen beim Balzspiel sogar Gift anbieten. Der männliche Feuerkäfer hat sich Cantharidin durch den Konsum von Körperflüssigkeit der Ölkäfer geholt, die den Stoff als Abwehr gegen Fressfeinde produzieren. Es wird dem Weibchen in einer Furche auf der Stirn angeboten. Die umworbene Feuerkäferdame leckt und testet, ob das Männchen tatsächlich Cantharidin in sich hat. Verläuft der Test positiv, lässt sie sich begatten.
Das wahre Geschenk wechselt erst jetzt den Besitzer, das Spermium hat nämlich eine viel größere Dosis Cantharidin. Dieses kann in die eigenen Eier eingebaut werden und wappnet so die Brut gegen Fressfeinde.