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Rotbauch-Unke

Bombina bombina

Das melodische "uuh..uuh..uuh.." der Rotbauch-Unke ist an vielen Tümpeln der Au zu hören. Nach Hochwässern finden sich die Tiere häufig auch auf überschwemmten Wiesenbereichen.

Merkmale
Der Ruf ist unverkennbar. Mit ca 30 bis 40 Einzelrufen je Minute ist die Rotbauch-Unke gut von der Gelbbauch-Unke zu unterscheiden, welche wesentlich rascher ruft (zumeist mehr als 100 mal je Minute). Nur selten erreicht sie 50 mm Körperlänge. Die Pupille ist herzförmig.

Am Rücken finden sich viele kleine Wärzchen mit abgerundeten kleinen Hornstacheln, die Tiere fühlen sich dadurch etwas rauh an. Im Nacken zeigt sich beiderseits je ein bogenförmiger Drüsenkomplex. Der Rücken ist häufig dunkel gefleckt. Manchmal treten grünliche Tiere auf. Die dunklen Stellen werden von weißen Pünktchen geziert.

Bauchseits verrät sich die Rotbauch-Unke durch eine bleigraue bis schwarze Grundfärbung, welche mit ihrer gelblich-roten Fleckung oder Musterung unverkennbar bleibt. Entgegen dem täuschenden Namen "Rotbauch-Unke" kann diese Fleckung auch gelb ausgeprägt sein, ohne dass eine "Gelbbauch-Unke" sich in das Auentiefland des Nationalparks verirrt hat.

Als gutes Merkmal für die artliche Zuordnung gilt der Daumen, welcher bei Rotbauch-Unken bis auf die Fingerbeere eine schwarze Unterseite aufweist. Die Gelbbauch-Unke zeigt demgegenüber eine gelbe Fingerunterseite.

Verbreitung
Bewohnt die Tiefländer des östlichen Europa. In Österreich im nördlichen und östlichen Niederösterreich sowie im Burgenland vorkommend. In den Donau-Auen östlich von Wien allgemein verbreitet.

Gefährdung und Schutzstatus
Wie alle Amphibien durch Zerstörung des Lebensraumes bedroht.

Lebensweise
Den Männchen dienen die Rufe auch zum Abstecken ihres Reviers im Tümpel. Ehe sie mit dem Rufen beginnen, füllen sie ihre Lungen durch Bewegungen des Mundbodens ("schlucken Luft"). Aufgebläht wie kleine Ballons liegen sie dann auf der Wasseroberfläche und lassen die Luft zwischen den Lungen und den Kehlblasen pendeln. Mund und Nasenlöcher sind während des Rufens geschlossen. Der Ruf entsteht, dies vernimmt etwas wunderlich, wenn die Luft durch die Stimmritzen des Kehlkopfes in die Lungen zurückströmt, also gewissermaßen beim Einatmen. Wer die Tiere genau beobachtet, kann die Wasserwellen sehen, welche sich von den rufenden Tieren ausbreiten.

In stark verkrauteten Gewässern, wenn die Wellen durch das Pflanzengewirr stärker gedämpft werden, bleiben auch die Reviere der Männchen kleiner. In der Regel können etwa 2 bis 3 m Revierdurchmesser für ein Männchen angegeben werden. Überraschend ist vielfach, wie rasch neu gebildete Kleingewässer oder überschwemmte Wiesen als Fortpflanzungsgewässer angenommen werden.

Die Paarungszeit beginnt je nach Wetterlage etwa Ende April und dauert bis in den späten Sommer. Die Männchen umklammern das Weibchen in der Lendenregion. Zumeist lassen sich im Laufe des Jahres einige Phasen mit erhöhter Fortpflanzungsaktivität unterscheiden. Rotbauch-Unken legen ihre Eier in kleinen Klümpchen ab, jeweils mit bis zu etwa 50 Eiern. Nach wenigen Tagen schlüfen die Larven, welche sich im Laufe von 2 bis 3 Monaten bis zur Metamorphose entwickeln. Allerhand Insekten und Insektenlarven bilden die wichtigste Nahrungsquelle, Gelsen können einen beträchtlichen Anteil der Nahrung stellen.

Besonderes
Wo Rotbauch- und Gelbbauch-Unke zusammenstoßen paaren sich die Tiere auch zwischen den Arten erfolgreich und man findet Hybriden, welche die Merkmale beider Arten zeigen. Auch die Ruffrequenz liegt dann zwischen den beiden Elternarten. Die Areale der beiden Arten stoßen im Wiener Raum aneinander.

Häufig beschrieben findet sich das Abwehrverhalten "Unken-Reflex", welches dem Störenfried die kontrastreich gefärbte Unterseite präsentieren soll: die Rückenseite wird durchgebogen, Kopf und hinterster Körperabschnitt werden angehoben und die Unterseite der Gliedmaßen seitlich aufwärts gewandt. Zumeist verharren die Tiere einige Sekunden in dieser ungewöhnlichen Haltung, dann versuchen sie ihr Glück in der raschen Flucht. Gelegentlich ist zu lesen, dass sich Unken auf den Rücken werfen sollen, um einem Angreifer ihre Bauchseite entgegen zu halten: dies ist ein Märchen, wie so viele Berichte aus dem Leben unserer Amphibien.

Rot (Gelb)-schwarze Farbkombinationen werden von vielen giftigen Tieren als Warnfarbe eingesetzt (z. B. Feuersalamander, Wespen ...), und auch die unscheinbaren Unken verfügen über Hautdrüsen mit giftigem Inhalt. Für uns Menschen ist dies allerdings völlig ungefährlich, solange man sich dieses Sekret nicht in die Augen reibt oder andere Schleimhäute damit berührt.

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