Schwalben – Rauchschwalbe

Hirundo rustica

Die Rauchschwalbe zeichnet sich durch eine schlanke Gestalt, spitze Flügel und einen tief gegabelten Schwanz mit auffallend langen Schwanzspießen aus. Diese eleganten Flugjäger können ab April bei uns beobachtet werden.

Merkmale
Die Größe variiert zwischen 19 und 22 cm. Die Kehle und die Stirn sind kastanienrot gefärbt, die Oberseite schwarzblau glänzend, die Unterseite weißlich.

Sowohl im Flug als auch sitzend trägt die Rauchschwalbe ihr rasch fließendes, melodisches Gezwitscher vor, das auch einige schnarrende Elemente enthält. Als Ruf kann man ein hohes „wid-wid“ vernehmen.

Verbreitung
Die Verbreitung erstreckt sich über die gesamte nördliche Erdhalbkugel, wobei sich die Rauchschwalbe als ausgesprochener Zugvogel erweist. Ab Mitte September versammeln die Tiere sich zu 1000en auf Telefondrähten und ziehen wieder in ihre afrikanischen Überwinterungsgebiete. Im Nationalpark Donau-Auen kann man sie oft über den Wasserflächen oder jagend in der Luft beobachten.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Rauchschwalbe zählt noch immer zu den häufigsten Singvögeln, doch ihre Bestände gehen seit Jahren kontinuierlich zurück. Sie ist stark von den Veränderungen in unserer Umwelt bedroht. Es wird immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Die Einflugluken fehlen bereits in den Ställen, oder sie bleiben verschlossen. Die knapper werdende Nahrung wird durch zunehmende Hygiene in den Ställen und einen hohen Pestizideinsatz auf den Feldern verursacht. Zudem erschweren die asphaltierten Feldwege den Tieren, lehmiges Baumaterial für ihre Nester zu finden.

Lebensweise
Rauchschwalben bevorzugen bäuerlich geprägte Gebiete mit vielen Kleinstrukturen. Hier finden sie im näheren Umkreis ums Nest genug Insekten. In ausgeräumten Landschaften oder bei schlechtem Wetter müssen sie ihre Nahrungsflüge ausdehnen, was sich oft negativ auf den Bruterfolg auswirkt. Bei Regen bieten auch offene Wasserflächen, Hecken, Hochstammobstgärten, Brachen, Magerwiesen, Misthaufen und das Stallinnere gute Jagdgründe.

Als Nahrung dienen ihnen ausschließlich Insekten bis zur Größe einer Honigbiene. Sie jagen im Flug, den größten Teil erbeuten sie in einer Flughöhe von 7 bis 8 m Höhe.

In der Landwirtschaft gilt Hirundo rustica als Glücksbringer für Haus und Hof, sie lebt mit uns Menschen in enger Gemeinschaft und ist ein wahrer Meister beim Nestbau. Aus über 1000 Erdklümpchen, gemischt mit Speichel und Grashalmen, fertigt das Paar das stabile und kunstvolle, nach oben offene Nest, das praktisch immer auf einem Holzbalken angelegt wird. So ist die Brut vor Nesträubern geschützt. Beide Eltern füttern nach dem Schlüpfen 20 bis 22 Tage die Jungen, nach dem Ausfliegen können die Jungvögel auch im Flug mit Nahrung versorgt werden.

Nur mit Ferngläsern zu beobachten sind die oft akrobatischen Verrenkungen im Fluge.

Besonderes
Auf diesen Vogel geht eine Reihe von Volksweisheiten zurück. Als ausgesprochene Kulturfolger bieten Häuser und Stallungen entsprechenden Ersatz für frühere Baumhöhlen als Nistplatz. Zur Beliebtheit der Rauchschwalben trägt bei, dass die Paare sehr ortstreu sind und viele Jahre hintereinander dasselbe Nest erneut aufsuchen. Sie wechseln jedoch zwischen den Jahresbruten (Rauchschwalben brüten bis zu 3 mal im Jahr) das Nest, um Ungeziefer vorzubeugen. Auch die Jungvögel aus dem vorherigen Jahr bauen ihr Nest in der Nähe ihrer Eltern.

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