Eine der auffälligsten Libellenarten mit sehr breitem und abgeflachten blauem bzw. gelbem Hinterleib. Im Nationalpark ist diese charakteristische Art von neu angelegten Gartenteichen nur selten anzutreffen.
Merkmale
Ca. 5 cm Körperlänge und ca. 7 cm Flügelspannweite. Hinterleib sehr breit und abgeflacht, beim Männchen blau bereift und beim Weibchen braun mit gelben Seitenflecken.
Flügelbasis jeweils mit großem, dunklem Fleck.
Verbreitung
Der Plattbauch kommt als eurosibirische Art von Mittel- und Osteuropa bis Südwest-Sibirien vor und fehlt nur in Nordost-Europa. Im Nationalpark ist sie an verschiedenen Altarmtypen zu beobachten.
Gefährdung und Schutzstatus
In Europa nicht gefährdet. In Niederösterreich ebenfalls ungefährdet. Im Nationalpark nirgendwo häufig, sondern immer nur in einzelnen Exemplaren anzutreffen.
Lebensweise
Der Plattbauch ist eine vagabundierende Art. Besonders die Weibchen streifen zeitlebens umher und halten sich nie lange an einem Gewässer auf. Ein markiertes Weibchen wurde zum Beispiel in 70 km Entfernung wiedergefangen. Die Paarung ist sehr kurz (max. 30 Sekunden) und erfolgt ausschließlich im Flug.
Unmittelbar danach beginnt das Weibchen mit der Eiablage in unbeschatteten Flachwasserbereichen, wobei das Männchen über dem Weibchen schwebt und Rivalen vertreibt. Die Entwicklungszeit der Larven dauert meist 1, seltener 2 Jahre.
Besonderes
Als Ansitzjäger sind Plattbäuche leicht zu beobachten. Immer wieder setzen sie sich auf den selben Stein, Schilfhalm oder Ast am Ufer, von wo aus sie ihre Jagdflüge starten. Beutetiere werden im Flug mit den Beinen ergriffen und sofort verzehrt.
Als Anpassung an das Leben in extrem seichten Gewässern übersteht die Larve Durchfrieren, winterliches Austrocknen oder mehrwöchiges Trockenfallen des Gewässers im Sommer unbeschadet im Bodenschlamm oder unter Steinen, Holzstücken oder ähnlichem.