Dieser Fisch ist unter verschiedenen Namen bekannt: Nerfling, Orfe, Aland, Seider. Der Nerfling ist für die Donau eine typische Weißfischart, er kommt bevorzugt in der freien Fließstrecke vor.
Merkmale
Die Körperform ist gestreckt bis hochrückig und der Fisch ist meist 30 – 50 cm, maximal 80 cm lang. Rücken- und Schwanzflosse sind dunkelgrau, die übrigen Flossen sind rötlich-grau bis leuchtend hellrot, vor allem bei den Jungfischen.
Die Mundspalte ist endständig. Zur Laichzeit verfärben sich der Bauch und die Flanken des Männchens messinggelb.
Verbreitung
Er kommt von Sibirien bis Europa vor. Er besiedelt größere Fließgewässer der Barben- und Brachsenregion, fehlt aber südlich und westlich der Flusssysteme von Rhein und Donau. Die Art kommt auch im Brackwasser der Ostsee vor.
Gefährdung und Schutzstatus
Der Nerfling gilt in Niederösterreich als gefährdet. Zur Laichzeit benötigt er strömende, kies-sandige Abschnitte von Fließgewässern. Durch die Staustufen und befestigte Ufer der Flüsse sind diese Lebensräume rar geworden.
Lebensweise
Zur Laichzeit von April bis Juni ziehen die Fische flussaufwärts oder in kleinere Zuflüsse, wo sie im Flachwasser über Kies ablaichen. Dann sind sie in großen Schwärmen zu beobachten, sonst leben sie eher einzeln. Sie halten sich meist nahe der Wasseroberfläche in lebhafter Strömung auf.
Zur Nahrung gehören hauptsächlich kleine Wirbellosetiere und Anflug. Im Winter ziehen sich die Nerflinge in tieferes und ruhigeres Wasser der Flüsse zurück.
Besonderes
Die zahlreichen Eier werden unter heftigem Plätschern in das ruhigere Wasser des Uferbereiches abgelegt.
Es gibt auch eine Zuchtform, die Goldorfe. Sie wird gerne als Goldfisch-Alternative in Gartenteichen gehalten, sie benötigt aber viel sauerstoffhaltigeres Wasser als der Goldfisch.