Dieser Käfer aus der Familie der Bockkäfer ist gerade im Nationalpark Donau-Auen häufig zu finden. Bei diesem ziemlich großen Bock variiert die Färbung des metallisch glänzenden Körpers, manche Moschusböcke schimmern bronzefarben oder kupfern, andere sind grün- bis blaumetallisch.
Merkmale
Unter den schillernden Flügeldecken sind die milchig durchsichtigen Flügel verborgen. Die Käfer sind unverwechselbar durch den schlanken Körper, der am hinteren Ende leicht abgerundet ist. Ihre Körperlänge kann bis zu 40 mm betragen. Aufgrund dessen fliegen sie eher schwerfällig und erscheinen bei der Landung tollpatschig.
Bei den Männchen sind die Fühler länger als der Körper, also beträchtliche 50 mm, die Weibchen besitzen nur knapp körperlange Antennen. Die Fühler sind deutlich sichtbar segmentiert und setzen sich aus 9 bis 10 Segmenten zusammen. Beide Geschlechter haben bedornte Halsschilder. Die Lebenserwartung der adulten Käfer liegt bei 6-8 Wochen.
Verbreitung
Aromia moschata besiedelt ganz Europa, er ist die einzige Art seiner Gattung in Europa. Es werden insbesondere Laubwälder in Auenbereichen und bei entsprechendem Baumbestand auch Gärten und Parks besiedelt.
Gefährdung und Schutzstatus
Durch das Schwinden von ungenutzten Auwäldern und aufgrund der stark zurückgegangenen Bewirtschaftung von Kopfweiden ist es auch zu einem merklichen Rückgang des Bestandes des Moschusbockes gekommen.
Lebensweise
Von Juni bis August findet man die tagaktiven Käfer in totholzreichen Weichholzauen, wo sie den ausfließenden Saft von Weiden aufnehmen. Seltener dienen auch Ahorn und Erle als Nahrungsquelle. Außerdem besucht der Moschusbock auch Blüten, die Pollen stellen eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan dar. Dafür kommen große Blütendolden in Frage, wie etwa die vom Schwarzen Holunder.
Besonders geeignet erscheinen dem Weibchen bereits ältere, absterbende Bäume oder Baumteile zur Eiablage. Die Larven machen eine mehrjährige Entwicklung zum erwachsenen Käfer durch. In dieser Zeit ernähren sie sich vom morschen Holz von Weiden und Pappeln, seltener von Erlen. Der Stamm wird mit zahlreichen querovalen Gängen, die in Längsrichtung verlaufen, durchzogen. Die Larve zeichnet sich durch einen auffallend kleinen Kopf aus und wird bis 4 cm lang. Am Ende ihrer Entwicklung findet die Verpuppung in einer Puppenwiege statt. In anbrüchigen Weiden ist die Aromia moschata - Larve oft vergesellschaftet mit der Weidenbohrerlarve, einem verhältnismäßig großen Nachtfalter.
Besonderes
Aromia moschata ist in der Lage, ein moschusartig riechendes aromatisches Sekret abzugeben, daher auch der Name. Der charakteristische Geruch entsteht durch chemische Umwandlung von Salizylsäure, die er über seine Futterpflanze, die Silberweide, aufnimmt. Das Sekret, das die Tiere aus den Hinterbrustdrüsen absondern, wurde früher zum Parfümieren von Pfeifentabak verwendet.