Eine interessante Möglichkeit die häufigste Möwe Europas kennenzulernen ist das Beobachten der Flugkunststücke, die von dieser Vogelart gerne durchgeführt werden.
Merkmale
Erkennen kann man die Lachmöwe am dunkelroten Schnabel mit schwarzer Spitze und den roten Beinen. Im Prachtkleid ist der Kopf dunkel schwarzbraun gefärbt, im Schlichtkleid haben nur die Augenregion und der Ohrbereich eine schwärzliche Färbung. Die Lautäußerungen sind markant, ein durchdringendes „kriiärr“ kann in vielen Variationen vernommen werden. Die Körperlänge beträgt ungefähr 37 cm.
Beringte Vögel wurden teilweise mit einem Alter von bis zu 30 Jahren gefunden.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet umfasst große Teile der nördlichen Regionen Europas. Erst die Fähigkeit, vorhandene Nahrungsquellen für sich zu erschließen hat es der Lachmöwe möglich gemacht, ihr Verbreitungsgebiet zu erweitern und weiter ins Binnenland vorzudringen.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Lachmöwe ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen und gehört daher nicht zu den bedrohten Tieren.
Lebensweise
Die Möglichkeiten der Nahrungsaufnahme sind vielfältig. Es kann ein Suchflug über dem Wasser genauso stattfinden wie ein Rüttel- oder Sturzflug. Häufig wird der Nahrungserwerb auch gehend vollzogen. Es wird überwiegend tierische Kost wie Regenwürmer, Krebstiere, kleine Fische gesucht, aber auch Getreidekörner oder andere Samen zählen zur Nahrung. Schließlich wird auch manchmal erfolgreich versucht anderen Vögeln Nahrungsbrocken abzujagen. Im Winter werden alle günstigen Nahrungshabitate in Erwägung gezogen. Dazu zählen kurzrasige Wiesen, Ackerflächen, Mülldeponien oder Gewässer in Städten. Prinzipiell ist dem Vogel immer die Nahrung am liebsten, die am besten verfügbar ist. Chroicocephalus ridibundus ist sehr erfinderisch im Erschließen von Futterquellen. Sogar Kläranlagen und Fußballstadien können sie etwas Fressbares abgewinnen.
Das Brutgeschäft wird bei der Lachmöwe in Kolonien von bis zu mehreren 1000 Brutpaaren vollzogen. Die Nester werden immer in Wassernähe oder am Wasser bei nicht zu hoher Vegetation, am liebsten in Verlandungszonen größerer Gewässer errichtet. Das Nestmaterial stammt aus der Umgebung, die Errichtung erfolgt vom Männchen. Nachdem die meist 3 Eier ausgebrütet sind beginnt die Fütterung des Nachwuchses. Das Futter wird von den Altvögeln auf den Boden hervorgewürgt, von wo es aufgenommen wird.
Besonderes
Den Namen bezieht die Lachmöwe nicht von der Klangfarbe des menschlichen herzlichen Lachens, sondern vom spöttischen Auslachen. Ein Zusammenhang mit dem Wort Wasserlache ist sehr unwahrscheinlich, da dies kein konstantes Gewässer sondern nur eine vorübergehende Wasseransammlung nach einem Regen ist.