Kohlschnake

Tipula oleracea

Kohlschnaken sehen mit ihren spinnenartig langen Beinen aus, als ob man Angst vor ihnen haben müsste, tatsächlich sind sie jedoch für den Menschen nicht gefährlich. Mit ihrem Rüssel können sie nur flüssige Nahrung saugen, also entweder in Wasser gelöste Nährstoffe oder Pflanzensäfte.

Merkmale
Sie erreichen eine Größe von bis zu 26 mm und eine Flügelspannweite von 50 mm. Die Geschlechter lassen sich durch das Aussehen des Hinterleibs unterscheiden. Das Weibchen besitzt eine zu einem Legebohrer ausgezogene Hinterleibsspitze, während das Männchen eine deutliche keulenförmige Verdickung am Hinterende des Körpers aufweist.

Die vielen ähnlichen Arten lassen sich nur durch die Merkmale der Geschlechtsanhänge sicher unterscheiden. Die Vorderflügel sind auffallend schmal, sie werden in Ruhelage meist schräg abgespreizt.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Tipula oleracea liegt hauptsächlich in Europa, als Lebensraum bevorzugt sie Lagen in Wassernähe oder in feuchten Regionen.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Kohlschnake ist nicht gefährdet.

Lebensweise
Das Weibchen legt seine bis zu 1200 Eier in feuchtes Erdreich, wobei der Körper steil aufgerichtet und der Legebohrer in den Boden gestoßen wird. Die geschlüpfte walzenförmige Larve ist grau und plump. Sie lebt von pflanzlichem Material wie Falllaub oder den Wurzeln von Pflanzen. Typischerweise münden die 2 hintersten Tracheenöffnungen (=Atemöffnungen) am Hinterende des Körpers, sie sind von einigen spitzen Hautfortsätzen umgeben. Bei Ansicht der Larve von hinten erinnert die Draufsicht an ein Gesicht und wird deshalb als „Teufelsfratze“ bezeichnet.

Die Mundwerkzeuge sind kräftig entwickelt, mit ihnen zerkleinern und verzehren die Tiere ihre Nahrung. Damit haben sie eine bedeutende Funktion im Verrottungsprozess des Laubes und Holzes zu Humus. Zur Hilfe beim Aufschluss der schwer verdaulichen, zellulosereichen Nahrung besitzen sie als Gärkammern funktionierende, mit Bakterien gefüllte Darmanhänge. Nach 4 Larvenstadien und ungefähr 4 Monaten verpuppen sich die Larven im Boden. Typischerweise ist der Puppenkörper mit Dornen versehen und beweglich, um auch die Entwicklung der langen Beine zu ermöglichen. I

m Laufe eines Jahres entstehen 2 Generationen, die 1. ab April bis Juni und die 2. im Spätsommer. Manchmal kann man kleinere Schwärme des Insekts in Bodennähe beobachten, sie dienen wahrscheinlich der Paarbildung. In der Regel findet die Paarung der Schnaken ziemlich direkt nach dem Schlupf aus der Puppenhülle statt und dauert 1 bis 2 Minuten. Dabei wird das Weibchen regelrecht erwartet, der Erkennungsmechanismus ist jedoch noch nicht bekannt.

Besonderes
Die langen Beine der Kohlschnake sind mit Sollbruchstellen versehen. Diese ermöglichen dem Tier im Bedarfsfall zu flüchten.

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