Zur artenreichsten Käferfamilie, den Kurzflüglern, zählen etwa 1.400 heimische Arten, vorwiegend sehr kleine außerordentlich schwer bestimmbare Tiere. Der Kaiserliche Kurzflügler wird bis zu 25 mm groß. Er kann wie die meisten Arten der Familie gut fliegen.
Merkmale
Unter den rotbraunen stark verkürzten Flügeldecken, die nur etwa ein Drittel des Hinterleibes bedecken, liegen zusammengefaltet die richtigen Flügel verborgen, für deren Entfaltung die Beine verwendet werden müssen. Durch fehlende große, starre Flügeldecken erlangt die Art eine für einen Käfer ungewöhnliche Beweglichkeit.
Oben an den Seiten der Hinterleibssegmente finden sich goldglänzende, dreieckige Haarflecken. Außerdem ist fast der ganze Körper mit feinen Haaren bedeckt. Am Halsschild befindet sich ein Saum aus gelben Haaren. Der insgesamt sehr schlanke Körper wird getragen von roten Beinen. Die Fühler sind ebenfalls rot, während Kopf, Brustteil und Hinterteil eine schwarze Färbung aufweisen. Sehr markant sind seine gut entwickelten, kräftigen Kieferzangen.
Verbreitung
Das Vorkommen des Kaiserlichen Kurzflüglers erstreckt sich über ganz Mitteleuropa, wobei er vor allem im Süden recht weit verbreitet ist. Er bevorzugt sonnige, trockene Lagen, zum Beispiel Trockenrasen, Wald- und Wegränder.
Gefährdung und Schutzstatus
Es ist keine Gefährdung bekannt.
Lebensweise
Es handelt sich um ungeheuer behände, schnell laufende Tiere; Dank ihres flachen Körpers können sie auch in sehr enge Ritzen, Spalten und kleinste Hohlräume kriechen, wo sie räuberisch nach Beute suchen. Staphylinus caesareus jagt am Waldboden Insektenlarven, Würmer und Nacktschnecken. Diese werden mit den Kieferzangen ergriffen und verzehrt, er tut dies sowohl untertags als auch in der Nacht. Finden kann man diesen Kurzflügler von Mai bis August.
Die Larven häuten sich 3mal und verpuppen sich am Ende der Entwicklungszeit in einer Mumienpuppe unter der Erde. Aus dieser schlüpft dann der fertige Käfer. Die Ernährungsgewohnheiten der Larven sind die gleichen wie die der erwachsenen Individuen.
Besonderes
Bei drohender Gefahr spreizt der Kurzflügler seine Mandibeln und streckt den Hinterleib nach oben und nach vorne. Er nimmt so eine Wehrstellung ein, um den Angreifer einzuschüchtern. Er richtet dabei seine am Ende des Hinterleibes befindlichen Wehrdrüsen Richtung Angreifer. Die darin enthaltene Flüssigkeit wird ausgespritzt oder tröpfchenweise abgegeben.
Älteste Fossilienfunde belegen, dass Kurzflügler seit mindestens 220 Millionen Jahre existieren, es handelt sich also um eine evolutionär sehr erfolgreiche Tiergruppe.