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Schnäpper – Halsbandschnäpper

Ficedula albicollis

Alle Fliegenschnäpper machen von einer Sitzwarte aus Jagd auf Insekten im Flug. In den Donau-Auen kommen dem Halsbandschnäpper die vielen abgestorbenen Äste als Ansitzplatz entgegen.

Merkmale
Ficedula albicollis hat als fast sperlingsgroßer schwarzweißer Vogel markante Kennzeichen, nämlich einen breiten weißen Halsring, einen weißen Stirnfleck und einen weißen Bürzel. Auch der Flügel zeigt auffällig viel Weiß. Diese Zeichnung wird nur zur Brutzeit vom Männchen getragen. Nach der Sommermauser sind beide Geschlechter gleich schlicht gefärbt, graubraune Oberseite ohne weißem Kragen.

Außerdem hat der recht runde Vogel einen kurzen, breiten und an der Basis flachen Schnabel und weist kräftige Schnabelborsten auf. Der Gesang ist eine Mischung aus langsamen quietschenden Tönen, „siep“ Rufen und wohltönenden Abschnitten.

Als Zugvogel ist er nur von Mai bis September bei uns zu beobachten. Den Winter verbringt der Halsbandschnäpper im tropischen Afrika.

Verbreitung
Vorwiegend häufig ist der Halsbandschnäpper in Südost-Europa, in Mitteleuropa brütet er nur gebietsweise. Ficedula albicollis besiedelt vor allem lichte, totholzreiche Laubwälder, Auwälder, Parks und extensiv bewirtschaftete Obstkulturen bevorzugt in warmen Lagen.

Gefährdung und Schutzstatus
Als spät heimkehrende Zugvogelart unter den Höhlenbrütern müssen Halsbandschnäpper mit den Baumhöhlen vorlieb nehmen, die von früher brütenden Arten (Kohl-, Blau-, Sumpfmeise, Kleiber etc.) nicht besetzt worden sind.

Zu den Gefährdungsursachen zählen der Verlust alter, struktur- und totholzreicher Laub- und Auwälder, und der Mangel an geeigneten Höhlen. Im Falle des Vorhandenseins künstlicher Nisthilfen werden auch diese gerne angenommen. Da sich der Halsbandschnäpper nur von Fluginsekten ernährt, kann das Ausbringen von Pestiziden in der näheren Umgebung seines Vorkommens für ihn lebensbedrohend sein.

Lebensweise
Die Hauptnahrung des Halsbandschnäppers setzt sich aus Zwei- und Hautflüglern, Schmetterlingen und Käfern zusammen. Für die Jungenaufzucht spielen vor allem Schmetterlingsraupen eine wichtige Rolle. Im Herbst ernährt er sich auch von Früchten und Beeren.

Für den Bruterfolg wichtig sind genug vorhandene Höhlen oder Nischen. Es werden bis zu 8 Junge großgezogen. Sie machen sich nach gut 2 Wochen mit der neuen Umgebung außerhalb der Bruthöhle vertraut.

Besonderes
Bei Ficedula albicollis kommt es manchmal zu Mischpartnerschaften mit dem ähnlichen Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca). Aus diesen gemischten Vogelpärchen gehen unverhältnismäßig viele männliche Junge hervor. Das Gleichgewicht wird somit in Richtung Männchen verschoben, die im Gegensatz zu Weibchen fortpflanzungsfähig sind. Solche Mechanismen können sich nur in einem Grenzgebiet entwickeln, wo sich 2 nahe verwandte Arten überlappen.

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