Die Hain-Bänderschnecke oder auch Hain-Schnirkelschnecke gehört zur Familie der Schnirkelschnecken. Diese zählt zur Ordnung der Lungenschnecken. Sie kann leicht mit der Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis) verwechselt werden.
Merkmale
Cepaea nemoralis wirkt kugelförmig und hat ein konisches Gewinde. Bis zu 5,5 Windungen kann sie aufweisen. Die Größe des festen Gehäuses erreicht in der Höhe 17-18 mm und in der Breite 21-23 mm.
Ihr Mundsaum, welcher einen sehr dünnen und leicht nach außen gebogenen Rand aufweist, verdeckt meist den Nabel. Der Mundsaum hat auf der Innenseite eine verdickte Lippe und ist außen braun oder fast schwarz gefärbt. Die Oberfläche ist glänzend und weist unregelmäßige Anwachsstreifen auf.
Verbreitung
Diese Schnecke ist in West- und Mitteleuropa weit verbreitet. In den Alpen kann man sie bis auf eine Höhe von 1.200 m finden. Mittlerweile wurde sie auch schon in Nordamerika eingeschleppt.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Hain-Bänderschnecke gilt laut der Roten Liste Österreichs als nicht gefährdet.
Lebensweise
Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus abgestorbenen oder verrotteten Pflanzenteilen. Gerne werden auch verschiedene frische Pflanzen, Algen und Pilze gefressen. Auch an Aas und anderen toten Schnecken konnte sie schon fressend beobachtet werden.
Sobald sie ausgewachsen ist, wird die Hain-Bänderschnecke geschlechtsreif. Wie alle anderen Landlungenschnecken ist sie ebenfalls ein Zwitter. Die Hain-Bänderschnecke befruchtet sich während der Paarung im Frühjahr somit gegenseitig. Dabei stimulieren sich die Individuen mit einem Liebespfeil, welcher vierkantig ist und eine kronenartige Basis hat. Es erfolgt keine Selbstbefruchtung.
Von Juni bis August werden die max. 80 Eier in Gruppen in einer selbstgegrabenen Erdhöhle abgelegt. Diese sind weiß und haben eine oval bis leicht elliptische Form. Die Schale besteht aus Kalk. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die 2,7-2,9 mm kleinen Jungtiere, welche noch ca. zwei Wochen in ihrer Höhle bleiben. .
Besonderes
So sie nicht von ihren zahlreichen Feinden (z.B. Singdrosseln, Krähen, Amseln usw.) verspeist wird, kann Cepaea nemoralis ein Alter von bis zu acht Jahren erreichen.
Fotos: Wiki Commons - Andrew Dunn, Michael Gäbler