Fledermäuse – Großes Mausohr

Myotis myotis

Das Große Mausohr gehört zur Familie der Glattnasenfledermäuse. Es bevorzugt wärmere Gebiete und hat eine starke Bindung an menschliche Siedlungen, da vor allem für die großen Wochenstubenkolonien warme Dachböden genutzt werden.

Merkmale
Mit einer Flügelspannweite von 35-43 cm ist Myotis myotis die größte Fledermausart Österreichs. Sie hat lange breite Ohren mit einem knorpeligen Ohrendeckel, der fast halb so lang ist wie das Ohr. Im Vergleich zum Kleinen Mausohr (5-6 Ohrfalten) hat das Große Mausohr 7-8 Ohrfalten. So kann man die Arten neben der Fellfärbung gut unterscheiden.

Das kurze dichte Fell des Großen Mausohrs ist oben graubraun und unten weißgrau. Die Flughäute sind rötlichbraun gefärbt. Die Jungtiere sind rauchig grau.
Der Körper ist in etwa 8-9 cm lang und hat ein Gewicht von 28-40 g. Die Schnauze ist sehr kurz und breit.

Verbreitung
Myotis myotis kommt in Mittel- und Südeuropa vor. In Südschweden und auch auf den Azoren konnte sie mit ein paar wenigen Funden nachgewiesen werden. Auch im Nahen Osten (Israel, Syrien und dem Libanon) gibt es Vorkommen.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) hat das Große Mausohr als „nicht gefährdet“ eingestuft. In der Europäischen Union im Anhang II und Anhang IV der FFH-Richtlinie gilt es als streng zu schützende Art.

Lebensweise
Die Fledermäuse jagen Insekten. Zu ihren Lieblingsspeisen zählen Laufkäfer. Natürlich werden auch andere Käfer, Heuschrecken, Spinnen, Schmetterlinge uvm. gefressen. Jagend findet man sie vorrangig auf offenem Gelände wie Wiesen und Felder bzw. auch in menschlichen Siedlungen. Ihr Tagesquartier verlässt sie erst in der Dunkelheit, um auf die Jagd zu gehen. Gerne werden Dachböden, Scheunen oder Brückenbauten, an denen die Tiere frei hängen können, angenommen.

Jedes Jahr wird pro Weibchen nur ein Jungtier geboren. Die Geburt erfolgt im Juni. Dabei gleitet das Neugeborene sanft, nur durch die Nabelschnur gesichert, in die Schwanzflughaut der Mutter. Während der nächtlichen Jagd werden die Jungtiere alleine gelassen. Ein paar Weibchen bleiben zur Aufsicht zurück. Die Mütter kommen zum Säugen allerdings regelmäßig zu ihren Jungtieren zurück, welche sie durch Ruf und Geruch wiedererkennen. Nach ca. fünf Wochen erfolgen bereits die ersten Ausflüge der Jungen.

Ihren Winterschlaf verbringen die Mausohren beispielsweise in frostfreien Höhlen, Stollen bzw. Kellern, in welchen sie zwischen September und Oktober eintreffen. Auch während des Winterschlafes hängen sie kopfüber von der Decke. Dabei konnten bereits Atempausen von bis zu 90 Minuten gemessen werden. Auch die Herzfrequenz verringert sich pro Minute auf teilweise nur 10 Herzschläge.

Besonderes
Die Sommer-Kolonien der Weibchen bestehen aus bis zu 2.000 Individuen. Die Männchen sammeln sich im Sommer in eigenen Quartieren, isoliert von den Weibchen mit Nachwuchs.

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