Die Große Blutbiene zählt zu den Kuckucksbienen. Die Weibchen dieser Art bauen kein eigenes Nest, sondern suchen Nester anderer Einsiedlerbienen auf um darin ihre Eier abzulegen. Mit ihrem leuchtend roten Hinterleib fällt die Art sofort auf, wenn sie Nektar von Doldenblüten zu sich nimmt.
Merkmale
Blutbienen haben an den Hinterbeinen keine Sammeleinrichtungen für den Pollentransport.
Der Brustabschnitt, der Kopf und die Fühler sind schwarz gefärbt. In der Regel haben nur die Männchen einen komplett glänzend roten Hinterleib, Weibchen besitzen eine Hinterleibs-Spitze bei der das letzte Segment schwarz ist.
Die 11 bis 14 mm großen Tiere haben dunkel getönte Flügel, die mit dem Ende des Hinterleibs abschließen. Die Oberschenkel der Beine sind deutlich verdickt.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Sphecodes albilabris erstreckt sich über ganz Mitteleuropa.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Große Blutbiene gilt als nicht gefährdet, die Hautflügler sind jedoch überall selten geworden.
Lebensweise
Im späteren Frühjahr macht sich ein befruchtetes Weibchen auf die Suche, um ihre Eier in die Brutzellen anderer solitärer Bienenarten zu schmuggeln. Dazu muss die Biene den Erdboden nach potentiellen Wirtsnestern absuchen. An einem Nest angekommen, dringt die Kuckucksbiene ein, tötet zunächst eventuelle Wächter und die Opferbienenlarven. Danach werden die Eier zu den angesammelten Nahrungsvorräten gelegt und das Nest wieder verschlossen. Die Blutbienen-Larven ernähren sich nun von dem Futtervorrat, der aus einem Pollen-Nektar Gemisch besteht. Man nennt sie deshalb auch Futterparasiten. Nach mehreren Entwicklungsstadien verpuppt sich die Larve. Noch im selben Jahr, meist im Hochsommer schlüpfen die Nachkommen und paaren sich. Weibliche Tiere überwintern anschließend, während die Drohnen nur wenige Wochen am Leben bleiben.
An den Lebensraum stellt Sphecodes albilabris die gleichen Ansprüche wie ihre Wirte, nämlich Waldränder, offene Landschaften und brachliegendes Gelände mit lockerem Sandboden.
Besonderes
Interessanterweise sind Schmarotzerbienen zumeist auf eine ganz bestimmte Art spezialisiert. In diesem Fall gehören insbesondere die Seidenbienen (Colletes cunicularius) zu den Wirtsbienen, die den Blutbienen-Larven unfreiwillig den Pollen/Nektar-Kuchen zur Verfügung stellen.