Schnäpper – Grauschnäpper

Muscicapa striata

Der unscheinbar aussehende Grauschnäpper aus der Familie der Fliegenschnäpper fällt durch seine lange, schlanke Gestalt auf, er zeigt zudem eine aufrechte Sitzhaltung in exponierter Lage. Von einem Zweig oder Ast fliegt er plötzlich in die Luft, um erspähte Beute zu erhaschen.

Merkmale
Oft muss der Grauschnäpper im Flug Wendemanöver mit großer Beweglichkeit durchführen und schlussendlich schnappt der Schnabel hörbar zu. Der Ausgangspunkt oder eine in der Nähe befindliche neue Warte ist nun sein Ziel. Im Flug fallen seine langen Schwingen und sein eleganter Flugstil auf. Charakteristisch ist auch, dass er auf seinem Jagdansitz nervös mit seinen Flügeln und dem Schwanz zuckt. Kurze Zeit später saust er wieder los.

Der ca. 14 cm große Altvogel besitzt eine mausbraune Oberseite mit hellen Rändern der Schwungfedern und große dunkle Augen. Die Unterseite ist weißlich mit schwachen dunklen Längsstreifen, die auch die Stirn zieren. Der spitze schwarze Schnabel ist an der Basis deutlich verbreitert. Beide Geschlechter unterscheiden sich optisch nicht voneinander. Der kümmerliche Gesang wird oft überhört, nur ein sehr hohes, dünnes „tsieh“ ist das erste Anzeichen seiner Gegenwart.

Verbreitung
Muscicapa striata brütet in den meisten Regionen Europas, wo er ein Sommervogel ist. Anfang September verlässt er uns, um den Winter in den Savannen Afrikas und dem südwestlichen Asien zu verbringen. Als Lebensraum bevorzugt der Grauschnäpper Waldränder, Obstgärten und lichte Wälder, durchsetzt mit Ansitzwarten mit freiem Blick auf vorbeifliegende Insekten. Im Nationalpark Donau-Auen ist er immer wieder auf sonnenbeschienenen, abgestorbenen Ästen der Silberweide zu beobachten.

Gefährdung und Schutzstatus
Der Grauschnäpper wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet geführt.

Lebensweise
Den Nahrungsbedarf deckt der gewandte Grauschnäpper komplett mit allerlei Fluginsekten wie Fliegen, Mücken, dicken Nachtfaltern oder mittelgroßen Libellen. Als Nahrungsergänzung dienen manchmal Beeren von Holunder, Himbeere oder Liguster.

Für die Brut wird ein flaches Nest in Vertiefungen eines Baumes gebaut. Die bis zu 5 rot gefleckten, auffallend blassblauen Eier werden nur vom Weibchen bebrütet, es wird dabei vom Männchen gefüttert. Nach einer Brutdauer von 2 Wochen schlüpfen die Jungen, sie werden 12 bis 15 Tage gefüttert. Werden während des Huderns beunruhigende Bewegungen außerhalb des Nestes (näher als 5 m) wahrgenommen, wird das Nest sofort für einige Minuten verlassen.

Besonderes
Der Grauschnäpper kann sehr zutraulich sein, er brütet sogar gern in der unmittelbaren Nähe des Menschen. So sucht er oft unter einem Dachvorsprung im Gebälk oder im Efeubewuchs des Hauses nach einem Brutplatz. Man kann ihm als Halbhöhlenbrüter auch Nistkästen anbieten; selbst in Blumentöpfen wurden schon Nester gefunden.

Es wird vermutet, dass auch der Grauschnäpper einst zu den Vögeln zählte, bei denen der Kuckuck erfolgreich seine Eier ablegte. Im Gegensatz zu anderen Vogelarten hat Muscicapa striata aber gelernt, zwischen eigenen Eiern und Kuckuckseiern zu unterscheiden. Daher scheidet er heute als Wirtsvogel für den Kuckuck aus.

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