Das Graue Langohr zählt zu den Glattnasenfledermäusen. Diese Fledermaus ist an das Leben in Kulturlandschaften perfekt angepasst und kann auch als Dorffledermaus bezeichnet werden, da man sie hauptsächlich im Siedlungsgebiet antrifft. Benutzt man einen Fledermausdetektor, kann man ein sehr schnelles „vrrrrrt“ ohne Pause wahrnehmen. Dieses Geräusch ist sehr leise und daher nur schwer zu hören. Die Frequenzen reichen von 90 bis 25 kHz.
Merkmale
Diese Fledermaus ist mit einer Flügelspannweite von 26 bis 30 cm eher mittelgroß. Sie hat sehr lange Ohren. Ihre Schnauze ist dunkelgrau pigmentiert und etwas länger als jene des Braunen Langohrs. Ihre Unterseite ist hellgrau bis weißlich gefärbt und die Daumen und Hinterfüße, welche nur wenig behaart sind, sind eher kurz.
Verbreitung
Das Graue Langohr kommt vor allem im Mittelmeerraum vor und ist in fast ganz Europa bis zum 53. Breitengrad vertreten. Man findet sie vor allem in Siedlungsgebieten, in Gärten und über Wiesen. Sie ist eine der typischen Dorffledermäuse. Diese Art ist kaum in Wäldern anzutreffen.
Auch ihre Sommer- und Winterquartiere sind an die Kulturlandschaft angepasst. Sie quartiert sich in unterschiedlich geschützten Stellen in Gebäuden, wie beispielsweise Dachböden, ein.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) hat das Graue Langohr als wenig gefährdet eingestuft.
Lebensweise
Nach der Paarung im Juli wird im Juni des darauffolgenden Jahres ein Jungtier geboren. Die Wochenstuben können in Gebäuden aus bis zu 100 Weibchen bestehen. Zumeist umfassen diese jedoch nur 5 bis 30 Tiere.
Das Graue Langohr ernährt sich von Insekten, die im langsamen Flug knapp über dem Boden oder bis zu einer Höhe von 10 m erbeutet werden. Ihre Hauptnahrung besteht aus Nachtfaltern, die oft von Pflanzen abgelesen werden.
Besonderes
Die langen namensgebenden Ohren dieser Fledermaus werden neben der Echoorientierung auch zum Hören genutzt, wodurch die Tiere ihre Umgebung noch besser wahrnehmen können.