Das gestreifte Gefieder und der orange Schnabel zieren diese bekannte Gänseart. Sie ist sowohl an Gewässer anzutreffen als auch auf umliegenden Wiesen, wo sie als Pflanzenfresser auf Nahrungssuche geht. Im Zug bilden die Gänse eine typische V - Formation.
Merkmale
Die Graugans erreicht eine Länge bis zu 90 cm, eine Flügelspannweite bis 180 cm und ein Gewicht von 2 bis 4 kg. Sie zeigt einen längsgestreiften Hals sowie gestreifte Flügeldecken und Rücken. Die Bauchseite ist weiß. Der Schnabel ist zunächst grau und färbt sich später orange, ebenso die Füße. Graugänse können bis zu 17 Jahre alt werden.
Neben dem bekannten „ga-ga-ga“ gibt es mehr als ein Dutzend weiterer Lautäußerungen, manchmal auch im Duett mit einer weiteren Gans.
Verbreitung
Anser anser ist vor allem ein Brutvogel Nord- und Osteuropas sowie Asiens, die Überwinterungsgebiete der ziehenden Gänse liegen an den Küsten des Mittelmeeres. Sie bewohnt Seen, Teiche und Fließgewässer, teils auch Moore. Während des Zuges ist sie in ganz Europa anzutreffen, in der Region des Nationalpark Donau-Auen können Graugänse an den Gewässern ebenso beobachtet werden wie auf umliegenden Wiesen und Feldern. Der Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel gilt als wichtiger Rastplatz ziehender Gänseverbände.
Gefährdung und Schutzstatus
Die Art gilt als nicht gefährdet.
Lebensweise
Graugänse sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Sie sind partnertreu, die Brut beginnt Mitte März bis Ende April in lockeren Kolonien. In flache Nestmulden mit Daunen werden 4 bis 6 Eier gelegt und nur vom Weibchen bebrütet. Nach 27 bis 29 Tagen schlüpfen die Jungen, sie sind Nestflüchter. Die Aufzucht dauert ca. 60 Tage.
Die Nahrung suchen Graugänse hauptsächlich an Land – Gräser, Kräuter und Saaten, mitunter fressen sie auch Wasserpflanzen. Im Juli und August sind Graugänse häufig auf Stoppelfeldern anzutreffen.
Wenn sie auf dem Zug sind, bilden die Tiere die bekannte, charakteristische V - Formation, die sich stetig verändert weil einzelne Gänse ihre Plätze wechseln.
Besonderes
Die Graugans ist der wilde Vorfahre unserer heutigen domestizierten Hausgänse! Bekanntheit erlangte die Art auch wegen ihrer intensiven Erforschung durch Konrad Lorenz. Die Individuen erkennen einander vor allem am Ruf.