Fledermäuse – Fransenfledermaus

Myotis natteri

Die Fransenfledermaus lebt in Wäldern und Parks mit Feuchtgebieten bzw. Gewässern. Man kann sie allerdings auch in Ortschaften, Scheunen und Viehställen finden.

Merkmale
Sie hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 42-50 mm und eine Flügelspannweite von 24,5-28 cm. Myotis nattereri gehört zu den mittelgroßen Arten. Sie wiegt nur 5-10 Gramm. Ihre Ohren, welche länger als breit sind, sind maximal 20 mm lang. Diese sind sehr dünnhäutig und haben einen langen, leicht geschwungenen Ohrendeckel.

Fransenfledermäuse besitzen eine schlanke Schnauze. Ihr Fell ist oberseits braun und unterseits weiß gefärbt. Ihr Gesicht ist meist auffallend hell fleischfarben. Der Hinterrand ihrer Schwanzflughaut besitzt steife, nach unten gebogene Borsten. Zusätzlich findet sich an dieser Stelle noch ein langer, S-förmig geschwungener Sporn. Dadurch unterscheidet sich die Fransenfledermaus von allen anderen Arten.

Verbreitung
Myotis natteri ist in fast ganz Europa verbreitet. Bis zum 60. Breitengrad soll sie zu finden sein. Sie benötigt eine abwechslungsreiche Landschaft mit unterschiedlichen Strukturen.

Gefährdung und Schutzstatus
In der Europäischen Union im Anhang IV der FFH-Richtlinie gilt sie als streng zu schützende Art. Nach der Roten Liste Österreich gilt sie außerdem als gefährdet.

Lebensweise
Die Fransenfledermäuse jagen verschiedenste Insekten wie Fliegen, Gelsen/Mücken, Nachtfalter und Raupen. Auch Spinnen werden sehr gerne gefressen. Wie ein Falke erbeuten sie ihre Nahrung oft im Rüttelflug.

Als Sommerquartiere nutzen sie Baumhöhlen, Fledermauskästen und Gebäude, wobei sie sich hier in Ritzen und Spalten verstecken und nicht frei hängen. Sie wechseln alle 1-4 Tage ihren Standort. Ihre Tagesschlafplätze verlassen sie zur Dämmerung mit teils schwirrendem Flügelschlag. Die Wochenstubenquartiere befinden sich meist in Baumhöhlen, Rindenspalten und Fledermauskästen oder in Spalten in und an Gebäuden bzw. Brücken. Diese umfassen meist nicht mehr als 30-80 Individuen. In Gebäuden können es sogar bis zu 200 Weibchen sein. Ihren Nachwuchs bekommen sie von Mitte Juni bis Anfang Juli, welcher nach 4 Wochen bereits zum ersten Mal ausfliegt. Männchen haben Kolonien mit bis zu 30 Tieren.

Ihren Winterschlaf halten diese Fledermäuse gerne unterirdisch in Höhlen oder Stollen. Ab Oktober/November werden die Winterquartiere aufgesucht. Hier erfolgt auch die Paarung.
Das nachgewiesene Höchstalter liegt für Männchen bei 21,5 und bei Weibchen bei 17,5 Jahren.

Besonderes
Der Name dieser Fledermaus geht auf die wie Fransen wirkenden, steif gekrümmten Härchen an der Schwanzflughaut zurück. Diese „Fransen“ spielen bei der Jagd eine wichtige Rolle. Besonders typisch ist die Jagd in Viehställen und Scheunen, wo sie vorrangig Fliegen erbeuten kann.

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