Laubsänger – Fitis

Phylloscopus trochilus

Der Fitis gehört zu den Laubsängern, er bewegt sich lebhaft und rastlos in Bäumen und Büschen. Als Fernwanderer, der ab April seine Brutgebiete bei uns besetzt, erfreut er uns im Frühjahr mit einer wehmütig abfallenden Flötenstrophe.

Merkmale
Mit 11 cm Körpergröße ist er dem Zilpzalp sehr ähnlich. Sein Gefieder ist an der Oberseite olivbraun, an der Unterseite gelblich gefärbt. Weiters hat er eine gelbe Kehle und Brust, erkennbar ist auch ein gelblicher Überaugenstreif. Die Beine haben im Unterschied zum Zilpzalp eine fleischfarbene Färbung. Die Geschlechter sind nicht zu unterscheiden. Sein Schnabel ist ein typischer zierlicher Insektenfresserschnabel.

Verbreitung
Als Sommervögel kommen Fitise von Westeuropa bis Ostsibirien vor. Hier besiedeln sie das Tiefland genauso wie die Gebirge. Im September verlassen sie die Brutgebiete und überwintern südlich der Sahara.

Der Lebensraum für diesen zarten Vogel sind unterholzreiche Laubwälder in der Nähe von Wasser. Sie zeichnen sich durch eine schüttere Oberschicht sowie durch eine gut ausgebildete Hochstaudenvegetation aus, die örtlich trotzdem die Entwicklung einer Krautschicht zulässt. Selbstverständlich trifft das auf den Nationalpark Donau-Auen zu, er ist hier häufiger Brutvogel.

Gefährdung und Schutzstatus
Phylloscopus trochilus gilt derzeit bei uns als regelmäßiger Brutvogel. Der Bestand nimmt jedoch leicht ab, Grund dafür ist die Veränderung die sein Lebensraum mitmacht. Einerseits ist ein Rückgang der Auenwälder zu verzeichnen, andererseits kommt es in den Wirtschaftswäldern zur steten Zunahme des Holzvorrats, damit Verdunkelung der Wälder und Rückgang der reich strukturierten Kraut- und Strauchschicht.

Lebensweise
Der Fitis ist selten am gleichen Ort wie der mit ihm verwandte Zilpzalp zu finden. Seine Flächenbedürfnisse sind gering, er gibt sich schon mit 0,7 ha zufrieden.

Das Nest wird gut versteckt am Boden platziert, es ist nach oben hin geschlossen. Bis auf das Schlupfloch sieht das Nest wie ein Haufen welken Laubes aus, innen ist es aber weich mit Federn ausgekleidet. Das Weibchen legt 4 bis 7 Eier und bebrütet sie für ungefähr 2 Wochen. Nach der Nestlingszeit bedürfen die Jungvögel noch einige Tage der Fütterung und bleiben als Familie zusammen.

Als rastloser Vogel springt der Fitis fast ununterbrochen von Ast zu Ast und fängt dabei Spinnen, Insekten und deren Larven. Ab und zu „rüttelt“ er und fängt Insekten aus der Luft. Als Beikost frisst er auch Beeren und Früchte gerne.

Der Gesang lässt sich während der Brutzeit vernehmen, ab Juli wird es still, jedoch nach der Herbstmauser kann man an schönen Tagen wieder seiner Strophe lauschen.

Besonderes
Der Fitis erbringt jedes Jahr auf seinem Zug in das Winterquartier eine verblüffende Höchstleistung. Mit seinen durchschnittlich 9 g ist er der kleinste Vogel, der die 2000 km breite Sahara ohne zu fressen und zu trinken überquert. Vorher jedoch, in Südgriechenland, frisst er sich noch einmal ordentlich Fett an, er nimmt um ein Drittel seines Körpergewichtes zu. Für die Überquerung braucht er besondere energetische Anpassungen wie zum Beispiel, dass ihm seine Fettreserven das Wasser liefern. Selbst einige seiner Organe, wie den Darmtrakt, reduziert er um die Hälfte und baut sie am ersten Rastplatz wieder auf. Seine lang gestreckte Flügelform ist besonders ökonomisch und für einen Langstreckenflug exzellent geeignet. Zusätzlich sucht er sich in etwa 1000 m Höhe verlässliche Rückenwinde, die ca. 35 km/h ausmachen. Selbstverständlich fliegt er auch nachts, wegen der niedrigeren Temperaturen.

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